Die Glückseligkeit verwirklicht sich für die Anhänger des Islam durch folgende grundlegende Säulen der Überzeugung (Iman):
- Der Glaube an Allah und Seine Einzigartigkeit
- Der Glaube an die Engel
- Der Glaube an die himmlischen Bücher
- Der Glaube an die Gesandten Allahs
- Der Glaube an den Jüngsten Tag
- Der Glaube an die Vorbestimmung
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Der Glaube an Allah und Seine Einzigartigkeit
Denn wer daran glaubt, wird auf den Weg der Glückseligkeit geleitet und sein Herz und seine Seele finden dadurch Ruhe. Allah (y) sagt: (Es sind) diejenigen, die glauben und deren Herzen im Gedenken Allahs Ruhe finden. Sicherlich, im Gedenken Allahs finden die Herzen Ruhe!
(Qur´an 13:28)Denn wenn der Mensch die Erhabenheit dieses Gottes kennen lernt, Dem alles gehört und Der Macht über alles hat, Der, Dem nichts gleich ist, so wird er Trost finden und seine Seele wird Ruhe und Stille spüren. Allah (y) sagt:Allah – es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Lebendigen und Beständigen. Ihn überkommt weder Schlummer noch Schlaf. Ihm gehört (alles), was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Wer ist es denn, der bei Ihm Fürsprache einlegen könnte – außer mit Seiner Erlaubnis? Er weiß, was vor ihnen und was hinter ihnen liegt, sie aber umfassen nichts von Seinem Wissen – außer, was Er will. Sein Thronschemel umfasst die Himmel und die Erde, und ihre Behütung beschwert Ihn nicht. Er ist der Erhabene und Allgewaltige.
(Qur´an 2:255)Der Glaube an Allah, Seine Existenz und Einzigartigkeit erfüllt die Menschen mit einer innerlichen Glückseligkeit, die der Gewissheit entspringt, dass diese kraftvolle Säule besteht, an die der Mensch sich in seiner Not und Unglückssituationen wendet und ihn dazu veranlasst, seine an Allah gerichteten Bittgebete zu vermehren. Allah (y) sagt:Und wenn dich Meine Diener nach Mir fragen, so bin Ich nahe; Ich erhöre den Ruf des Bittenden, wenn er Mich anruft. So sollen sie nun auf Mich hören und an Mich glauben, auf dass sie besonnen handeln mögen.
(Qur´an 2:186)Es führt zum Unglück, nicht an die Existenz Allahs, den Schöpfer, Der die Macht zu allem hat, zu glauben. Denn derjenige, der nicht an die Existenz Allahs glaubt, wird ohne Zweifel einen sehr harten inneren Kampf mit sich selbst führen, weil seine Seele durch die natürliche Veranlagung an Allah glaubt und sein Verstand aber von dieser Wahrheit weit entfernt ist. Allah (y) sagt:Oder sind sie etwa aus dem Nichts erschaffen worden, oder sind sie (gar) selbst die Schöpfer?
(Qur´an 52:35)Der Glaube (Iman) an Allah muss mit dem Glauben an Seine Einzigartigkeit verbunden sein, ohne dass man Ihm etwas beigesellt (Schirk). Denn der Glaube an Allah nutzt dem Menschen nichts, wenn er Ihm etwas beigesellt. Allah (y) sagt:Allah vergibt gewiss nicht, dass man Ihm (etwas) beigesellt. Doch was außer diesem ist, vergibt Er, wem Er will. Wer Allah (etwas) beigesellt, der hat fürwahr eine gewaltige Sünde ersonnen.
(Qur´an 4:48)Allah etwas zur Seite stellen (Schirk) deutet auf eine Abwertung und Unvollkommenheit hin. Der Unvollkommene hat keinen Anspruch darauf, dass ihm gedient wird. Allah (y) sagt:Wenn es in ihnen beiden (d.h. Himmel und Erde) andere Götter als Allah gäbe, gerieten sie (beide) wahrlich ins Verderben. Preis sei Allah, dem Herrn des Thrones! (Erhaben ist Er) über das, was sie (Ihm) zuschreiben.
(Qur´an 21:22)Allah ist der Selbstgenügende, Der absolut Selbständige, Der niemanden braucht. Die ganze Schöpfung jedoch ist auf Ihn angewiesen und braucht Ihn. Allah (y) sagt:Allah hat Sich keine Kinder genommen, und keinen Gott gibt es neben Ihm, sonst würde fürwahr jeder Gott das wegnehmen, was er erschaffen hat, und die einen von ihnen würden sich den anderen gegenüber wahrlich überheblich zeigen. Preis sei Allah, (und Erhaben ist Er) über das, was sie (Ihm) zuschreiben,
(Qur´an 23:91)
Vom Nutzen des Glaubens (Iman) an Allah:
- Die Seele des Gläubigen (Mu`min) wird vom Einfluss anderer befreit. Sobald der Gläubige (Mu`min) weiß, dass alle Dinge in Allahs Hand sind und kein Mensch auf dieser Erde, ob hochrangig oder mächtig, das vermeiden kann, was Allah will oder fähig ist, das zu geben, was Allah untersagt, ist seine Seele von der Dienerei anderen gegenüber befreit und ist nur noch seinem Schöpfer Knecht. Allah (y) sagt:
Sag: Wer ist der Herr der Himmel und der Erde? Sag: Allah. Sag: Nehmt ihr euch denn außer Ihm Schutzherren, die sich selbst weder Nutzen noch Schaden zu bringen vermögen? Sag: Sind (etwa) der Blinde und der Sehende gleich? Oder sind (etwa) die Finsternisse und das Licht gleich? Oder haben sie Allah (solche) Teilhaber gegeben, die eine Schöpfung wie die Seinige schufen, so dass ihnen die Schöpfung ähnlich erscheint? Sag: Allah ist der Schöpfer von allem, und er ist der Eine, der Allbezwinger.
(Qur´an 13:16) -
Befreiung der Seele des Gläubigen (Mu`min) von Angst, außer vor Allah allein. Denn die Angst vor etwas außer Allah ist ein Weg, der zum Elend führt und das Leben des Menschen trübt, weil der Satan durch seine List beginnt, ihm mit allem Angst einzuflößen, um ihm sein Leben schwer zu machen. Allah (y) sagt:
Dies ist nur der Satan, der (euch) mit seinen Gefolgsleuten Furcht einzuflößen sucht. Fürchtet sie aber nicht, sondern fürchtet Mich, wenn ihr gläubig seid!
(Qur´an 3:175) - Wachrufen der mutigen und kühnen Seele des Gläubigen (Mu`min). Denn die Seele dessen, der an Allah glaubt und daran, dass Allah Der das Leben Einhauchende und Der das Leben Nehmende ist, dass alles in Seiner Hand ist, hat innere Ruhe. Und genau das ist es, was die Muslime dazu bewegt, ihre Seelen für einen geringen Preis in der Bemühung um den Islam zu opfern. Entspringt es nicht tatsächlich der inneren Glückseligkeit, welche die Gläubigen verspüren, dass sie sich für Den opfern, Den sie lieben? Dies ist die Glückseligkeit, die mit dem Jenseits verbunden ist.
Allah (y) sagt: Keiner Seele ist es möglich zu sterben, außer mit Allahs Erlaubnis (und) nach einer befristeten Vorbestimmung.
(Qur´an 3:145)Das ständige Sich-an-Allah-Wenden, Der Quelle des Guten, in Ergebenheit zwischen den Händen Allahs und dem absoluten Vertrauen in Allah, wodurch der Mensch von seinem Schöpfer belohnt wird. Allah (y) sagt: Ihm gehören die Schlüssel der Himmel und der Erde. Diejenigen, die Allahs Zeichen verleugnen, das sind die Verlierer.
(Qur´an 39:63)Aber derjenige, der nicht an Allah glaubt, lebt in Unglück und Elend, weil er in der Dunkelheit der Unwissenheit und des Unglaubens bzw. der Gottlosigkeit herumirrt. Er hat weder etwas, woran er sich wenden oder worauf er sich verlassen kann. Allah (y) sagt: Und wen Er in die Irre gehen lassen will, dem macht Er die Brust eng und bedrängt, so als ob er in den Himmel hochsteigen sollte.
(Qur´an 6:125)
- Die Seele des Gläubigen (Mu`min) wird vom Einfluss anderer befreit. Sobald der Gläubige (Mu`min) weiß, dass alle Dinge in Allahs Hand sind und kein Mensch auf dieser Erde, ob hochrangig oder mächtig, das vermeiden kann, was Allah will oder fähig ist, das zu geben, was Allah untersagt, ist seine Seele von der Dienerei anderen gegenüber befreit und ist nur noch seinem Schöpfer Knecht. Allah (y) sagt:
Sag: Wer ist der Herr der Himmel und der Erde? Sag: Allah. Sag: Nehmt ihr euch denn außer Ihm Schutzherren, die sich selbst weder Nutzen noch Schaden zu bringen vermögen? Sag: Sind (etwa) der Blinde und der Sehende gleich? Oder sind (etwa) die Finsternisse und das Licht gleich? Oder haben sie Allah (solche) Teilhaber gegeben, die eine Schöpfung wie die Seinige schufen, so dass ihnen die Schöpfung ähnlich erscheint? Sag: Allah ist der Schöpfer von allem, und er ist der Eine, der Allbezwinger.
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Der Glaube an die Engel
Die Engel gehören zur verborgenen Welt. Man kann sie nur durch die Gesandten und Propheten (Friede sei mit ihnen allen), die von Allah gesandt worden sind, erkennen. Sie führen Aufgaben aus, die Allah ihnen aufgetragen hat. Sie überbringen den Gesandten die himmlische Botschaft, welche die wahre Glückseligkeit auf der Erde herbeiführt. Derjenige, der mit der Aufgabe des Überbringens der Botschaften an die Propheten beauftragt ist, ist der Engel Gabriel (Friede sei mit ihm). Und die Propheten geben diese Botschaften weiter an die Menschen. Allah (y) sagt: O die ihr glaubt, glaubt an Allah und Seinen Gesandten und das Buch, das Er Seinem Gesandten offenbart und die Schrift, die Er zuvor herabgesandt hat. Wer Allah, Seine Engel, Seine Schriften, Seine Gesandten und den Jüngsten Tag verleugnet, der ist fürwahr weit abgeirrt.
(Qur´an 4:136) -
Der Glaube an die von Allah offenbarten himmlischen Bücher
Diese himmlischen Bücher, die von Allah offenbart wurden, stellen eine Lebensweise für den Gläubigen (Derjenige, der den Iman verinnerlicht) dar, wonach er sein Leben richten soll, um seine Seele zu versorgen. Dazu verhelfen ihm seine guten Taten, sowie die praktischen als auch seelischen Gottesdienste.
Denn durch das Umsetzen der Gebote, die in den himmlischen Schriften enthalten sind, kommt es zu einer gesellschaftlichen Stabilisierung und die wirtschaftliche, psychische und politische Sicherheit und der Frieden sind gewährt. Allah (y) sagt:Wer rechtschaffen handelt, sei es Mann oder Frau, und dabei gläubig ist, den werden Wir ganz gewiss ein gutes Leben leben lassen.
(Qur´an 16:97)Gutes Leben in allen Bereichen wird gewährt, denn die guten Taten sind der seelische Proviant, die zur Glückseligkeit verhelfen und Betrübnis und Kummer vertreiben. Allah (y) sagt:wer (immer) an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und rechtschaffen handelt, - über die soll keine Furcht kommen, noch sollen sie traurig sein.
(Qur´an 5:69)
Durch die islamischen Anweisungen wird der Muslim zu vornehmen und sittlichen Charaktereigenschaften hin erzogen, deren große Wichtigkeit darin besteht, dass der Mensch die Glückseligkeit erlangt und fern von den Betrübnissen bleibt, in welchen sich Atheisten und diejenigen befinden, die keinen Nutzen aus ihrer Religion ziehen können.
Zu diesen islamischen Anweisungen, die dem Muslim auferlegt werden gehören:
- Die Liebe und Zuneigung zu Allah und Seinem Gesandten.
Denn diese Liebe ist ein Beweggrund für den Muslim, alles zu tun und alles was er besitzt, sogar seine Seele (sich selbst), für diese Liebe zu opfern. Diese besondere Glückseligkeit ist mit keiner anderen Glückseligkeit vergleichbar. Es ist bekannt, dass der Liebhaber sein Bestes gibt, um die Zufriedenheit des Geliebten zu gewinnen, er empfindet dabei eine Freude, deren Wünsche zu verwirklichen. Diese Liebe und Zuneigung bezieht sich auf Menschen zueinander, wie verhält sie sich dann erst bezüglich Allah, Dem Erhabenen, Dem Besitzer der Majestät und der Ehre und Seinem Gesandten (s)
dem vorzüglichsten der Schöpfung und tugendhaftesten? Allah (y) sagt: Und doch gibt es unter den Menschen manche, die außer Allah andere als Seinesgleichen annehmen und ihnen dieselbe Liebe schenken wie Allah. Aber die Gläubigen sind stärker in ihrer Liebe zu Allah. Und wenn doch diejenigen, die Unrecht tun, wenn sie der Strafe angesichtig werden, erkennen würden, dass alle Stärke Allah gehört und dass Allah streng im Strafen ist.
(Qur´an 2:165)
Diese Liebe und Zuneigung hat sich unter den Gefährten (Allahs Wohlgefallen auf ihnen alle) des Gesandten (s) immer wieder bewiesen. Als Chubaib ibn Udayy (d), einer der angesehenen Gefährten, von den Götzendienern in Gefangenschaft genommen wurde, befragten sie ihn vor seiner Hinrichtung:
„Was ist dein letzter Wunsch vor deinem Tod?“ Er forderte von ihnen, ihm Zeit zu geben, damit er ein Gebet von zwei Gebetseinheiten verrichten kann. Sie gaben ihm diese Zeit und er verrichtete sein Gebet. [er war der erste, der es einführte, zwei Raka`a (Gebetseinheiten) vor der Hinrichtung zu verrichten]. Nach dem Gebet sagte er: „Bei Allah, wenn ich nicht befürchtet hätte, dass ihr denkt, dass ich vor dem Tod Angst habe, hätte ich mein Gebet in die Länge gezogen. Als sie ihn hochhoben um ihn zu kreuzigen und zu zerstückeln, fragten sie ihn: „Wäre es dir lieber, wenn Muhammad (s) in deiner Stelle wäre und du bei deiner Familie?“ Da sagte er: „Bei Allah, ich wünsche mir, dass Muhammad (s) nicht einmal von einem Dorn gestochen wird, während er (s) unter seinen Familienangehörigen verweilt und ich hier bin.“
Elend ist derjenige, der seine persönliche Leidenschaft und Interessen der Liebe und Zuneigung Allah gegenüber und Seiner Zufriedenheit vorzieht. Allah (y) sagt:Sag: Wenn eure Väter, eure Söhne, eure Brüder, eure Gattinnen und eure Sippenmitglieder, Besitz, den ihr erworben habt, Handel, dessen Niedergang ihr fürchtet, und Wohnungen, an denen ihr Gefallen findet, euch lieber sind als Allah und Sein Gesandter und das Abmühen auf Seinem Weg, dann wartet ab, bis Allah mit Seiner Anordnung kommt! Allah leitet das Volk der Frevler nicht recht.
(Qur´an 9:24) - Die Liebe und Zuneigung im Namen Allahs und Seines Gesandten.
Denn zwischen denjenigen, die wegen Allah und für Allah lieben, sich bemühen, ausgeben und opfern, entstehen gemeinsame Interessen. Diese Liebe ist eine ewig bestehende, durch welche man die Zufriedenheit Allahs erlangen möchte. Somit fühlt der Muslim die Glückseligkeit, weil er weiß, dass der andere ihn nur für Allah liebt und nicht, um ihn für weltliche Interessen auszunutzen. Allah (y) sagt: Und diejenigen, die in der Wohnstätte und im Glauben vor ihnen zu Hause waren, lieben (all die,) wer zu ihnen ausgewandert ist, und empfinden in ihren Brüsten kein Bedürfnis nach dem, was (diesen) gegeben worden ist, und sie ziehen (sie) sich selbst vor, auch wenn sie selbst Mangel erlitten. Und diejenigen, die vor ihrer eigenen Habsucht bewahrt bleiben, das sind diejenigen, denen es wohl ergeht.
(Qur´an 59:9)
Und der Gesandte Allahs (s) sagte:“Wer immer die (folgenden) drei Eigenschaften besitzt, findet die Freude am Glauben: Wenn seine Liebe zu Allah und Seinem Gesandten stärker ist als seine Liebe zu allem anderen, wenn seine Liebe zu einem Menschen nur Allah gewidmet ist, und wenn er den Rückfall zum Unglauben (Kufr) genauso verabscheut, wie er es verabscheut, ins Feuer geworfen zu werden.”
(Sahih Al-Buchari)
Die Realisierung dieser Liebe wird sogar am Tage der Entscheidung ein Mittel dazu sein, Mühe und Elend zwischen den Menschen fernzuhalten. Der Gesandte Allahs (s) sagte:“Sieben (Arten von Menschen) wird Allah am Tage (der Auferstehung) beschirmen, an dem es keinen anderen Schutz außer Seinem Schutz geben wird. (Diese sind): Der gerechte Imam; ein junger Mann, der in der Anbetung seines Herrn aufgewachsen ist; ein Mann, dessen Herz an den Moscheen hing; zwei Menschen, die einander um Allahs willen liebten, indem sie sich deswegen trafen und verabschiedeten; ein Mann, den eine angesehene und schöne Frau verführen wollte, und er zu ihr sagte: „Ich fürchte Allah“; und ein Mensch, der im geheimen so spendete, dass seine linke Hand nicht erfuhr, was seine rechte Hand gegeben hatte; und ein Mensch, der nur Allahs so in Abgeschiedenheit gedachte, dass ihm die Tränen aus den Augen flossen.”
(Sahih Al-Buchari) -
Die Verehrung Allahs. Die Glückseligkeit und Ehre wächst im Muslim.
wenn er ein Diener Allahs ist und nicht Diener seiner Triebe und Begierden. Er gewöhnt sich daran, sich der Wahrheit (Haqq) zu beugen und versucht mit aller Kraft die Gebote Allahs einzuhalten und sich von den Verboten fernzuhalten. Durch dieses Verhalten verspürt der Muslim die wahre Glückseligkeit, weil er sein Ego (Nafs), seine Triebe und die üblen Einflüsterungen Satans besiegt. Denn die islamische Lehre bringt den Muslimen bei, ihre Zeit, ihr Vermögen, ihre Bemühungen und ihr Leben insgesamt nur Allah zu widmen. Man soll seine Zeit nicht dadurch verlieren, sich mit Gedanken und Sorgen zu beschäftigen, die keinen Sinn haben.
Allah (y) sagt:Sag: Gewiss, mein Gebet und mein (Schlacht)opfer, mein Leben und mein Sterben gehören Allah, dem Herrn der Weltenbewohner.
(Qur´an 6:162)TDie Verehrung Allahs ist keine Eigenschaft, die ausschließlich für den Menschen bestimmt ist, nein, vielmehr gilt sie für die ganze Schöpfung, mit einbegriffen die Propheten, Gesandten und Engeln. Allah (y) sagt:Al-Masih wird es nicht verschmähen, ein Diener Allahs zu sein, auch nicht die (Allah) nahegestellten Engel. Wer es aber verschmäht, Ihm zu dienen, und sich hochmütig verhält -, so wird Er sie alle zu Sich versammeln.
(Qur´an 4:172)
Die ganze Welt unterliegt dem Prinzip sich Allahs Willen zu beugen und Ihn zu verehren, was ein Beweis für die Erhabenheit des Schöpfers ist, Der diese Verehrung verdient hat. Allah (y) sagt: Ihn preisen die sieben Himmel und die Erde, und wer in ihnen ist. Es gibt nichts, was Ihn nicht lobpreist; ihr aber versteht ihr Preisen nicht. Gewiss, Er ist Nachsichtig und Allvergebend.
(Qur´an 17:44)
Wer sich von der Dienerschaft Allahs abwendet und leugnet, wird nichts anderes als Elend und ein qualvolles Leben vorfinden. Denn er lebt ziellos und wird nie die Glückseligkeit spüren, die andere fühlen, wenn sie Allah dienen. Allah (y) sagt: Wer sich aber von Meiner Ermahnung abwendet, der wird ein beengtes Leben führen, und Wir werden ihn am Tag der Auferstehung blind (zu den anderen) versammeln.
(Qur´an 20:124)
Denn derjenige, der kein Diener Allahs ist, wird ein Diener des Teufels (Satan) sein. Allah (y) sagt:Wer für die Ermahnung des Allerbarmers blind ist, dem verschaffen Wir einen Satan, der ihm dann zum Gesellen wird.
(Qur´an 43:36)
Und dieser Teufel (Satan) führt seine Anhänger zu dem Übel, welches er ihnen versprochen hat. Allah (y) sagt:Er sagte: „Mein Herr, darum, dass Du mich in Verirrung hast fallen lassen, werde ich ihnen ganz gewiss auf der Erde (das Böse) ausschmücken und sie ganz gewiss allesamt in Verirrung fallen lassen, außer Deinen Dienern, den auserlesenen unter ihnen.
(Qur´an 15:39-40)
Allah zu verehren und Ihm zu dienen ist eine innerliche Glückseligkeit, die niemand außer demjenigen fühlt, der Allah Gehorsam leistet und Ihm dient. Lesen Sie selbst, was ein Muslim sagte, der die innerliche, wahre Glückseligkeit durch die Umsetzung des Gottesdienstes fühlte: „Wenn die Könige und ihre Söhne wüssten, in welcher Glückseligkeit wir leben, würden sie uns mit den Schwertern bekämpfen.“ - Das Verinnerlichen der Bedeutung der wahren, ewigen Glückseligkeit in der Seele des Muslims.
Denn die wahre und ewige Glückseligkeit ist für das Jenseits bestimmt und nicht für das Diesseits; für denjenigen, dem Allah Erfolg verleiht und ihn in das Paradies eintreten lässt. Und das lässt den Muslim nach Himmlischem streben und nicht nach Irdischem. Allah (y) sagt: Was aber diejenigen angeht, die glückselig sind, so werden sie im (Paradies)garten sein, ewig darin zu bleiben, solange die Himmel und die Erde währen, außer was dein Herr will, als eine unverkürzte Gabe.
(Qur´an 11:108)
Und der Gesandte Allahs (s) sagte: “Das irdische Leben ist ein Gefängnis für den Gläubigen und ein Paradies für den Ungläubigen.”
(Überliefert von Muslim)
Hier kann die Frage gestellt werden, wie es sein kann, dass wir viele Ungläubigen sehen, die ein beengtes Leben führen und viele Muslime sich in Fülle und Wohlstand befinden?
Hier möchte ich die Geschichte von Ibn Hagar Al-Asqalani (Möge Allah Sich seiner erbarmen), dem Oberhaupt der Richter in Ägypten, erwähnen: In dieser Geschichte ist eine erstaunliche Antwort auf diese Frage. Eines Tages ging er gekleidet mit schöner Tracht an einem jüdischen, schäbig gekleideten Mann vorbei, dessen Zustand auf Armut und Bedürftigkeit hinwies. Der Jude sagte zu dem Richter: „Bleib stehen!“ So blieb dieser stehen und der Jude fragte ihn: „Wie interpretierst du die Aussage eures Propheten “Das irdische Leben ist ein Gefängnis für den Gläubigen und ein Paradies für den Nichtmuslim”, während du mich in diesem schäbigen Zustand siehst und ich ein Nichtmuslim bin und du ein Wohlleben führst, obwohl du ein Gläubiger bist? Da sagte Ibn Hagar: „Du befindest dich mit deinem schäbigen und kümmerlichen Zustand im Paradies, wenn du betrachtest, was dich im Jenseits an schmerzlicher Strafe erwartet, solltest du als Ungläubiger sterben. Was mich und mein Wohlleben angeht, so ist es im Diesseits ein Gefängnis für mich, verglichen mit dem, was im Paradies auf mich wartet, wenn Allah es mich betreten lässt. Da sagte der Jude: „Ist das wirklich so?“ Er antwortete: „Ja“. Diese Worte waren der Grund, warum dieser Mann den Islam annahm.
Und um dem Muslim den niedrigen Wert dieses Lebens zu zeigen und es ihm leichter zu machen, sich von Kummer und Elend, welches es bereitet, zu entfernen, berichtete der Gesandte Allahs (s) in dem Hadith von Sahl bin Saad, welcher sagte:"Wir waren mit dem Gesandten Allahs (s) bei Dhi Al-Hulaifa, da erzählte Dschabir (d), dass der Gesandte Allahs (s) eines Tages in Begleitung seiner Gefährten über den Markt ging, als er ein totes Ziegenböckchen mit kleinen Ohren bemerkte, welches dort lag. Er nahm es beim Ohr und fragte: „Wer würde es für einen Dirham haben wollen?" Sie sagten: „Wir möchten das nicht für irgendetwas haben; es ist für uns völlig nutzlos." Dann fragte er: „Würde einer von euch es gratis haben wollen?" Sie antworteten: „Auch wenn es lebendig gewesen wäre, dann wäre es unvollständig mit abgeschnittenen Ohren, und welchen Nutzen hat es jetzt, wo es tot ist?" Der Prophet (s) sagte: „Bei Allah! Die Welt ist sogar noch wertloser aus Allahs Sicht als dieses (Ziegenböckchen) in euren Augen."
(Überliefert von Ibn Majah) - Die Verdeutlichung
dass die Propheten und Gesandten Allahs die vorzüglichsten und von Allah am meisten geliebten Menschen waren. Ihr Leben war nicht gerade das Beste und war auf keinen Fall ohne Betrübnis, denn manche von ihnen wurden getötet, andere gefoltert und vielen von ihnen wurde Schaden zugefügt. Manche Propheten und Gesandten Allahs wurden aus ihrer Heimat vertrieben und als Lügner, Zauberer oder Irre bezeichnet. Wenn es also den Auserwählten so ergangen ist, was kann dann ein normaler Mensch von diesem Leben erwarten?
Allah (y) sagt über Nūh (Noah) (a):Und Wir sandten bereits Nuh zu seinem Volk. Er verweilte unter ihnen tausend Jahre weniger fünfzig Jahre. Da ergriff sie die Überschwemmung, während sie Unrecht taten.
(Qur´an 29:14)
Und Allah (y) sagt über Ibrāhīm (Abraham) (a):Aber die Antwort seines Volkes war nur, dass sie sagten: „Tötet ihn oder verbrennt ihn.“ Da rettete Allah ihn aus dem Feuer. Darin sind wahrlich Zeichen für Leute, die glauben.
(Qur´an 29:24)
Und Allah (y) sagt über Mūsā (Mose) (a):Fir`aun sagte: „Lasst mich Musa töten; soll er (doch) seinen Herrn anrufen! Ich fürchte, dass er (sonst) eure Religion abändern oder dass er Unheil im Land hervorrufen wird.
(Qur´an 40:26)
Und Allah (y) sagt über Šu‛aib (Schoeib) (a):Die führende Schar, die sich hochmütig verhielt, aus seinem Volk, sagte: „Wir werden dich, o Šu‛aib, und diejenigen, die mit dir glauben, ganz gewiss aus unserer Stadt vertreiben, oder aber ihr kehrt zu unserem Glaubensbekenntnis zurück!“
Er sagte: „Was denn, auch wenn es uns zuwider ist?
(Qur´an 7:88)
Und Allah (y) sagt über Şālih (a):Sie sagten: „O Şālih, du warst zuvor unter uns einer, auf den man Hoffnung setzte. Willst du uns denn verbieten, dem zu dienen, dem unsere Väter dienen? Wir sind fürwahr über das, wozu du uns aufrufst, in einem starken Zweifel.“
(Qur´an 11:62)
Und Allah (y) sagt über Lūt (Lot) (a):Doch die Antwort seines Volkes war nur, dass sie sagten: „Vertreibt die Sippe Lūts aus eurer Stadt! Das sind Menschen, die sich rein halten.“
(Qur´an 27:56)
Und Allah (y) sagt über Isā (Jesus) (a):und dafür, dass sie sagten: „Gewiss, wir haben al-Masih Isa, den Sohn Maryams, den Gesandten Allahs getötet.“ – Aber sie haben ihn weder getötet noch gekreuzigt, sondern es erschien ihnen so. Und diejenigen, die sich darüber uneinig sind, befinden sich wahrlich im Zweifel darüber. Sie haben kein Wissen darüber, außer dass sie Mutmaßungen folgen. Und sie haben ihn mit Gewissheit nicht getötet.
(Qur´an 4:157)
Und Allah (y) sagt über Muhammad (s), das Siegel der Propheten:Wir wissen wohl, dass dich das, was sie sagen, in der Tat traurig macht. Aber nicht dich bezichtigen sie (in Wirklichkeit) der Lüge, sondern die Zeichen Allahs verleugnen die(se) Ungerechten.
(Qur´an 6:33) - Die höhere Zielsetzung im Leben des Muslims..
Der Islam setzt dem Muslim im Diesseits die Erlangung der Zufriedenheit Allahs und des Paradieses zum Ziel. Dieses Ziel kann nur nach dem Tod erreicht werden. Deshalb befindet sich der Muslim immer im Eifer und kennt keine Müdigkeit, bis er stirbt, da die Verwirklichung seines Zieles nur im Jenseits stattfinden kann. So ist er also sein Leben lang mit dieser Zielsetzung beschäftigt, denkt nicht an das Diesseits, seine Probleme oder seinen Ärger und ist unbekümmert über das, was er verpasst oder was er nicht erreicht hat. Er beschäftigt sich damit, Allah näher zu kommen und sich das Jenseits zu verschönern. Nicht-Muslime jedoch streben nach den Zielen des Diesseits und empfinden eine Art Glückseligkeit, wenn sie diese durch ihre Bemühungen erreichen. Ihre Glückseligkeit verschwindet jedoch, sobald sie ihre Ziele erreicht haben. Und was ist danach? Wenn er seine Ziele erreicht, taucht er in eine Leere, die ihm seelische Unruhe bereitet.
Dies sind Menschen, die keinen festen Glauben haben und sich als Ziele ihre eigenen Triebe und die Genüsse des Diesseits, durch Sättigen ihrer Bäuche und des sexuellen Verlangens, gesetzt haben. Solcherlei Menschen tadelt Allah (y) heftig, indem Er sagt:Allah lässt diejenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun, in Gärten eingehen, durcheilt von Bächen. Diejenigen aber, die ungläubig sind, genießen und essen (im Diesseits), wie das Vieh frisst, das (Höllen)feuer wird ein Aufenthaltsort für sie sein.
(Qur´an 47:12)
Diese Menschen werden weder Nutzen aus ihren wissenschaftlichen Zeugnissen ziehen, noch werden sie Gutes durch ihre herausragenden Fähigkeiten im Bereich Wissenschaft und Technik davontragen, wenn sie durch ihre Erkenntnisse nicht den Weg einschlagen, an Allah zu glauben und Ihm zu gehorchen. Allah beschreibt solche Menschen, indem Er sagt:Oder meinst du, dass die meisten von ihnen hören oder begreifen? Sie sind doch nur wie das Vieh. Aber nein! Sie irren noch weiter vom Weg ab.
(Qur´an 25:44)
Deshalb sollte man nicht Ausschau nach denen halten, die zu Grunde gegangen sind und nach dem Grund fragen, sondern sich auf diejenigen konzentrieren, die gerettet wurden und wissen, wie sie gerettet wurden. Allah (y) sagt:Wir haben ja schon viele von den Ğinn und den Menschen für die Hölle erschaffen. Sie haben Herzen, mit denen sie nicht verstehen; sie haben Augen, mit denen sie nicht sehen; und sie haben Ohren, mit denen sie nicht hören. Jene sind wie das Vieh. Aber nein! Sie irren noch weiter ab. Jene sind (überhaupt) die Unachtsamen.
(Qur´an 7:179)
Diese Worte bedeuten nicht, dass man dem Diesseits entsagt (asketisches Leben führen) und jegliche Bemühungen unterlässt, um für den eigenen Lebensunterhalt zu sorgen und womöglich anderen Muslimen zur Last fällt. Denn Allah befiehlt Seinen Dienern im Lande (auf der Erde) umherzureisen, um ihren Lebensunterhalt zu suchen, und das ist ein rechtmäßiges Verlangen. Allah (y) sagt:Er ist es, Der euch die Erde fügsam gemacht hat. So geht auf ihrem Rücken einher und esst von dem, womit Er (euch) versorgt. Und zu ihm wird die Auferstehung sein.
(Qur´an 67:15)
Die Anstrengung für den Lebensunterhalt wird im Islam belohnt, wenn damit der Zweck verfolgt wird, sich und seine Familie zu versorgen, um keinem anderen Menschen damit zur Last zu fallen. Allah (y) sagt: Diejenigen, die ihren Besitz auf Allahs Weg ausgeben und hierauf dem, was sie ausgegeben haben, weder Vorhaltungen noch Beleidigungen nachfolgen lassen, die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn, und keine Furcht soll über sie kommen, noch sollen sie traurig sein.
(Qur´an 2:262)
Es ist erwünscht, dass man das Diesseits in der Hand hat und nicht im Herzen. Der Gesandte Allahs (s) sagte:“Die obere Hand ist besser als die untere Hand. Beginne mit demjenigen, den du unterhältst, und das beste Almosen ist das, was man nach der Befriedigung seiner Bedürfnisse gibt. Und wer immer sich (in weltlichen Belangen) zurückhält, dem erspart Allah das Erbetteln bei den anderen. Und wer immer sich genügsam verhält, dem gibt Allah reichlich.”
(Überliefert von Al-Buchari)
Im Islam werden sogar auf das Diesseits bezogene Erwartungen der Diener Allahs belohnt, wenn es sich um Nützliches handelt, das für gute Zwecke erfüllt wird. Der Gesandte Allahs (s) sagte:„Ich erzähle euch folgendes, und behaltet es gut: Gewiss gibt es im Diesseits viererlei Menschen:
1) Denjenigen Diener (Allahs), dem Allah Reichtum und Wissen geschenkt hat, und der in diesen beiden Dingen Allah, seinen Herrn fürchtet, und der (mit seinem Vermögen) die Verwandtschaftsbande pflegt und die Rechte Allahs respektiert. Dieser befindet sich auf der höchsten Stufe.
2) Denjenigen Diener (Allahs), dem Allah Wissen gewährt, aber keinen Reichtum, und der die beste Absicht besitzt, und der sagt: 'Wenn ich die Mittel dazu hätte, würde ich es machen, wie Soundso', und durch diese Absicht erhält er die gleiche Belohnung wie jener.
3) Denjenigen Diener (Allahs), dem Allah Reichtum, aber kein Wissen geschenkt hat. Er gibt gedankenlos seinen Reichtum aus und fürchtet Allah nicht, kümmert sich nicht um die Verwandtschaftsbande und missachtet die Rechte Allahs. Dieser befindet sich auf der niedrigsten Stufe.
4) Denjenigen Diener (Allahs), dem von Allah weder Reichtum noch Wissen verliehen wurden, und der sagt: 'Wenn ich reich wäre, würde ich wie Soundso handeln', und durch diese Absicht tragen beide die gleiche Sünde.“
(Überliefert von At-Tirmidhi) - Wissen.
was das Diesseits eigentlich bedeutet; denn im Islam wird dem Muslim erklärt, dass das Diesseits nur ein vergehender Nießbrauch ist. Allah (y) sagt:Ausgeschmückt ist den Menschen die Liebe zu den Begierden, nach Frauen, Söhnen, aufgehäuften Mengen von Gold und Silber, Rassepferden, Vieh und Saatfeldern. Das ist der Genuss im diesseitigen Leben. Doch bei Allah ist die schöne Heimstatt.
(Qur´an 3:14)
Und es wird klargemacht, wie kurz das Leben eigentlich ist und für welche kurze Zeitspanne man auf der Welt verweilt. Allah (y) sagt:Wisst, dass das diesseitige Leben nur Spiel und Zerstreuung ist, Schmuck und gegenseitige Prahlerei und Wettstreit nach noch mehr Besitz und Kindern. Es ist wie das Gleichnis von Regen, dessen Pflanzenwuchs den Ungläubigen gefällt. Hierauf aber trocknet er aus, und dann siehst du ihn gelb werden.
Hierauf wird es zu zermalmtem Zeug. Im Jenseits aber gibt es strenge Strafe und (auch) Vergebung von Allah und Wohlgefallen. Und das diesseitige Leben ist nur trügerischer Genuss.
(Qur´an 57:20)
Es wird verdeutlicht, dass das Diesseits nur eine Station ist, an welcher man etwas verweilt, um an sein Endziel, das Jenseits, zu gelangen. „So, wie der Gesandte Allahs (s) auf die Frage Umar Ibn Al-Chattabs (d) antwortete, als er auf dem Körper des Gesandten Allahs (s) Abdrücke von seiner Liegematte sah und ihn fragte, ob er ihm eine weichere Matte geben darf: “Was habe ich mit dieser Welt zu schaffen? Im Diesseits bin ich nur wie ein Durchreisender, der im Schatten eines Baumes rastet und ihn wieder verlässt, nachdem er etwas geruht hat.”
(Überliefert von Ahmed)
Es wird erklärt, dass das Diesseits eine Heimat voller Kummer und Anstrengungen ist. Denn wenn ein Tag in Heiterkeit vergeht, so vergehen doch mehrere Tage in Betrübnis; und auch wenn man etwas lacht, so weint man doch im Gegensatz dazu mehr. Es ist unmöglich, dass die Heiterkeit ewig bestehen bleibt, weil Betrübnis und Kummer diese übersteigen. So wird dieses Leben für denjenigen, der sein wahres Gesicht nicht erkannt hat, immer eine Heimat des Leides sein, von welcher er enttäuscht wird, nachdem er ihr vertraut hatte. Allah (y) sagt:Wir haben den Menschen ja (zu einem Leben) in Mühsal erschaffen.
(Qur´an 90:4)
Deshalb darf der Diener sich dem Diesseits nicht ausliefern, wie aus der Aussage des Gesandten Allahs (s) hervor geht, als er mahnend zu Abdullah Ibn Umar (d) sagte:"Sei auf dieser Welt wie ein Fremder oder wie derjenige, der sich auf einer Durchreise befindet."
(Überliefert von Al-Buchari)
Die Könige und ihre Nachfolger gehören doch zu denen, von denen man denkt, dass sie in Wonne und Glückseligkeit leben. So lesen Sie einmal, was von Abdul Rahman Al-Naser (ein sehr bekannter Kalif von Bani Umaiah) gesagt wird, der mehr als fünfzig Jahre regiert hatte und für seine ausgezeichnete Errichtung von Gebäuden, Palästen, Denkmäler und alte Kulturstätten bekannt war. Man hat nach seinem Tod einen Brief mit seiner Handschrift gefunden, in welchem steht: "Die Tage, welche ich in Heiterkeit und ohne Kummer verbracht habe sind der Tag so, im Monat so, im Jahre so, etc. Als diese Tage zusammengezählt wurden, ergaben sie genau vierzehn Tage. Dies lässt uns doch erkennen, dass jeder Mensch in Kummer, Mühsal und Unglück lebt.
Sobald dem Muslim diese Dinge klar werden, strebt er danach, für sein Jenseits vorzusorgen und nicht am Diesseits zu hängen. Denn man soll weder traurig über das sein, was einem im Diesseits an Genuss entgangen ist, noch bedauern, dass einen Unglück heimsucht. Wie kann man also traurig über die Wonne sein, die wenn auch nicht heute, aber spätestens morgen vergehen wird? Allah (y) sagt:Jede Seele wird den Tod kosten. Und erst am Tag der Auferstehung wird euch euer Lohn in vollem Maß zukommen. Wer denn dem (Höllen)feuer entrückt und in den (Paradies)garten eingelassen wird, der hat fürwahr einen Erfolg erzielt. Und das diesseitige Leben ist nur trügerischer Genuss.
(Qur´an 3:185) - Der Befehl.
die Vortrefflichsten der Menschen als Gefährten zu wählen und schlechte Gesellschaft zu meiden. Denn niemand kann bestreiten, dass ein Freund Einfluss auf seinen Kameraden hat. Und es heißt in einem Sprichwort: „Der Freund zieht.“ Denn der Gefährte oder Begleiter zieht einen entweder zum Guten oder zum Schlechten, das heißt zur Glückseligkeit oder zum Elend. Der Gesandte Allahs (s) hat bezüglich beider Menschenarten und der Auswirkung, zu der ihre Begleitung führen kann, ein wunderbares Beispiel erwähnt.
Der Gesandte Allahs (s) sagte: “Das Beispiel des rechtschaffenen und des schlechten Gefährten, ist wie der des Parfümträgers und des Bläsers des Blasebalgs (der Schmied). Vom Parfümträger kannst du guten Duft genießen oder ein Parfüm kaufen. Beim Schmied aber kann dein Gewand vom Feuer angebrannt werden oder du riechst mindestens einen schlechten Geruch.”
(Überliefert bei Al-Buchari)
Denn der rechtschaffene Begleiter steht seinem Freund, nach Allah, in harten Zeiten bei und unterstützt ihn bei Kummer und Leid, hilft ihm in seiner Not, besänftigt ihn und verleiht ihm die Gewissheit, dass er, nach Allah, immer eine Stütze hat, die ihm gegen die Härte des Lebens Beistand bietet.
Und genau das Gegenteil bietet der schlechte Begleiter. Er wird der erste sein, der seinen Kameraden im Stich lässt, wenn dieser einen Tag voller Probleme und Kummer hat. Dies wiederum wird sein Leid mehren und ihn kränken.
Der Befehl, Sünden zu unterlassen und kein Unrecht zu begehen. Denn Sünden und Unrecht führen den Menschen zu Unglück und Elend, hindern ihn an der Glückseligkeit und bringen ihn von den Gottesdiensten und dem Gehorsam Allahs ab. Sie leiten ihn dazu, seinem Egoismus zu gehorchen, der ihm Schlechtes befiehlt. Wenn die Seele nicht mit der Richtigkeit zufrieden ist, so wird sie sich dem Trug zuwenden.
Der Gesandte Allahs (s) sagte:“Wenn der Gläubige eine Sünde begeht, wird dies ein schwarzer Fleck in seinem Herzen sein, und wenn er sich wieder reuvoll Allah zuwendet, und um Verzeihung bittet, wird sein Herz gereinigt. Wenn er seine Sünden vermehrt, vermehrt sich auch das, was sich über dem Herzen ansetzt. Und das ist, was Allah in Seinem Buch mit „Rost“ meint. (wie Rost über ihre Herzen angesetzt)
Keineswegs! Vielmehr hat sich das, was sie zu erwerben pflegten, über ihren Herzen angesetzt.
(Qur´an 83:14).
(Überliefert von Ibn Maja)
Und um dem Muslim die Wichtigkeit zu verdeutlichen, sich von Sünden und Übel fernzuhalten, erklärte der Gesandte Allahs (s), welches Unheil die Sünden stiften: “Dem Menschen wird sein Lebensunterhalt durch seine begangenen Sünden entzogen. Das Schicksal wird nur durch Bittgebete abgewehrt, und das Alter wird nur durch rechtschaffene Taten verlängert.”
(Überliefert von Ibn Habban)
Sokrates sagte: „Der Kriminelle ist immer unglücklicher als seine Opfer; wer kriminell ist und nicht für seine Kriminalität bestraft wird, gehört zu den unglücklichsten Menschen überhaupt. Dies, weil seine innerliche Empfindung (auch schlechtes Gewissen genannt), die ihn sein Leben hindurch für die von ihm begangenen Verbrechen tadelt, immer begleitet.“
Diese innerlichen Gefühle waren in den Seelen der ehrlichen Muslime sehr stark ausgeprägt. Die Geschichte des Gefährten Amr bin Samra bin Habiib bin Abd Schams beweist uns das. Er kam eines Tages zum Gesandten Allahs (s) und sagte:"O Gesandter Allahs, ich habe dem Stamm soundso ein Kamel gestohlen und nun bitte ich dich, mich zu reinigen (von der Sünde)!" Der Gesandte Allahs (s) sandte einen Boten zu dem Stamm, und sie berichteten diesem, dass sie ein Kamel verloren hätten. Da befahl der Gesandte Allahs (s), die Hand des Täters zu amputieren. Tha`labah sagte: „Ich sah ihn, wie seine Hand abfiel, und er rief: ´Preis sei Allah (Alhamdulillah), Der mich von dir reinigte, denn du wolltest meinen Körper ins Höllenfeuer werfen.´“ - Sich Gedanken über die vergangenen Völker machen und aus ihrer Geschichte eine Lehre ziehen.
um sich zu vergewissern, dass das Schicksal dieser Welt, egal wie lange sie auch existieren mag und an Bewohnern zunimmt oder welche Fortschritte und Reichtümer die Menschen in ihr auch machen, doch der Untergang und ihre Vernichtung sein wird. Und auch die Menschen auf ihr werden in Folge ihrer Sünden und Ungerechtigkeit zugrunde gehen und vernichtet! So gibt es also keinen Grund zur Traurigkeit! Allah (y) sagt:
Allah says: Haben sie nicht gesehen, wie viele Geschlechter Wir vor ihnen vernichteten, denen Wir auf der Erde eine feste Stellung verliehen hatten, wie Wir sie euch nicht verliehen haben, und auf die Wir den Regen ergiebig (hinab)sandten, und unterhalb derer Wir Flüsse strömen ließen? Und da haben Wir sie für ihre Sünden vernichtet und nach ihnen ein anderes Geschlecht entstehen lassen.
(Qur´an 6:6)
Und Allah (y) sagt:Sind sie denn nicht auf der Erde umhergereist, so dass sie schauen (konnten), wie das Ende derjenigen war, die vor ihnen waren? Sie hatten eine stärkere Kraft als sie, pflügten und bevölkerten das Land noch mehr, als sie es bevölkerten. Und ihre Gesandten kamen zu ihnen mit den klaren Beweisen. Aber nimmer ist es Allah, der ihnen Unrecht getan hat, sondern sie selbst haben sich Unrecht zugefügt.
(Qur´an 30:9)
Und Allah (y) sagt:Und (erwähne auch) die `Ad und die Thamud. (Ihr Untergang) ist euch ja deutlich geworden an ihren Wohnorten. Der Satan schmückte ihnen ihre Taten aus und hielt sie so vom Weg ab, obwohl sie Einsicht besaßen.
(Qur´an 29:38)
Und Allah (y) sagt:Und wie (so) manche Stadt, die sich übermütig ihres Lebensunterhaltes erfreute, haben Wir vernichtet! Da sind nun ihre Wohnorte, die nach ihnen nicht mehr bewohnt wurden, bis auf wenige. Und Wir sind es, die Erben (all dessen) geworden sind.
(Qur´an 28:58)
Wenn der Muslim begreift, dass die ganze Welt vergänglich ist, wird er sich zufrieden geben und beruhigt sein. Allah (y) sagt: Und warne die Menschen vor dem Tag, an dem die Strafe über sie kommt. Da werden diejenigen sagen, die Unrecht taten: „Unser Herr, stelle uns auf eine kurze Frist zurück, so werden wir Deinen Ruf erhören und den Gesandten folgen.“ „Hattet ihr denn nicht zuvor geschworen, es würde für euch keinen Untergang geben? Ihr habt noch in den Wohnorten derer gewohnt, die sich selbst Unrecht zugefügt haben, und es ist euch klar geworden, wie Wir an ihnen gehandelt haben. Wir haben euch doch Beispiele geprägt.“
(Qur´an 14:44-45) - Den Menschen wird empfohlen, immer auf diejenigen zu schauen.
die in einem schlechteren Zustand leben. Denn diejenigen, die in Wohlstand und Bequemlichkeit leben, schätzen diesen Wert nicht und erkennen die Annehmlichkeiten nicht einmal an. Jedoch diejenigen, welche nicht in Wohlstand leben, erkennen es und sehnen sich danach. Wenn Sie also Vermögen haben und Sich mehr davon wünschen, dürfen Sie nicht vergessen, dass es andere Menschen gibt, die nichts haben. Und wenn Sie krank sind und Sich aber bewegen können, sollten Sie nicht vergessen, dass es kranke Menschen gibt, die sich nicht bewegen können. Und wenn Sie ein Kind haben, Sich aber mehrere wünschen, dürfen Sie nicht vergessen, dass es so viele Menschen gibt, die ihr ganzes Vermögen ausgeben, um nur das Wort „Papa“ zu hören.
Der Gesandte Allahs (s) sagte:“Schaut auf die, die unter euch sind und nicht auf die, die über euch sind. Das ist besser, damit ihr die Gaben Allahs für euch nicht gering schätzt.”
(Muslim/Al-Buchari; übereinstimmend überliefert)
Wenn man also auf diejenigen schaut, die ein schlechteres Leben führen, wird man beruhigt sein und die Vorzüglichkeiten Allahs, die Er den Menschen gewährt hat, erkennen und sich darüber bewusst werden, dass es Menschen gibt, die sich wünschen, an Stelle derer zu sein, die ein besonnenes Leben führen. Ein Mann kam zu Yunus ibn Ubaid und klagte über seine Mittellosigkeit. Da sagte Yunus zu ihm: „Ich helfe dir, indem ich dir dein Sehvermögen gegen 100 000 Dirham abkaufe.“ Der Mann sagte: „Nein!“ So sagte Yunus: „Dann kaufe ich deine Hand gegen 100 000 Dirham.“ Der Mann erwiderte: „Nein.“ Da sagte Yunus: „Dann dein Bein gegen 100 000 Dirham.“ Der Mann sagte abermals: „Nein.“ So zählte Yunus ihm die Gaben Allahs auf und sagte: „Ich sehe Hunderttausende dieser Gaben bei dir und du jammerst über deine Situation!!“ Was nun aber das Jenseits angeht, sollte man immer nach denjenigen schauen, die höher in dieser Sache sind, damit man sich über seine Mängel und Nachlässigkeit bewusst wird. Deshalb besteht das Paradies aus verschiedenen Bereichen und Stufen.
So sollte man sich mit keiner dieser Stufen im Paradies zufrieden geben, außer mit der höchsten Stufe des Paradiesgartens (Firdaus-al-A`la) und sie immer anstreben. - Satisfaction is achieved when one is pleased with what Allah has ordained.
Genügsamkeit, indem das Herz Unbedürftigkeit spürt und man mit der Vorbestimmung Allahs zufrieden ist, sich dem enthält, was andere besitzen und sich dem Willen Allahs ergibt. Die qur´anischen und prophetischen Anweisungen besitzen einen bedeutenden Einfluss bei der Verankerung der Genügsamkeit in den Herzen der Muslime. Diese Genügsamkeit wird angestrebt, damit der Mensch ein ruhiges, sicheres und heiles Leben, ohne Neid, Hass und Groll führen kann, welche Unzufriedenheit und Ablehnung dessen zur Folge haben, was Allah für Seine Diener bestimmt hat. Es ist zu erkennen, dass der genügsame Mensch sich am wohlsten fühlt und ein angenehmes Leben führt.
Allah (y) sagt:Und richte nur nicht deine Augen auf das, was Wir machen von ihnen paarweise als Nießbrauch gewähren – den Glanz des diesseitigen Lebens -, um sie darin der Versuchung auszusetzen.
(Qur´an 20:131)
Und der Gesandte Allahs (s) sagte:“Derjenige ist gewiss erfolgreich, der den Islam angenommen hat, dessen Lebensunterhalt gesichert ist und der mit dem, was ihm Allah gegeben hat, zufrieden ist.“
(Überliefert von Muslim)
Weil aber die Liebe zum Diesseits und der Nutzen daraus ein Teil der menschlichen Veranlagung ist, berichtet uns der Gesandte Allahs (s): “Wenn der Sohn Ādams zwei Täler voll Gütern hätte, würde er sich ein drittes wünschen. Und nichts kann den Bauch des Sohnes Ādams füllen, außer Sand; und Allah wendet Sich demjenigen mit Vergebung gnädig zu, der sich reumütig von seinen Schlechtigkeiten fernhält.”
(Überliefert bei Al-Buchari)
Die prophetischen Anweisungen haben einen sehr starken Einfluss auf den Muslim, so dass er das Diesseits wenig liebt und sich mit dem zufrieden gibt, was er in ihm erwirbt. Der Gesandte Allahs (s) sagte:“Wer auch immer von euch (morgens) seelisch und körperlich gesund aufwacht, und dessen Lebensunterhalt für diesen Tag gesichert ist, ist so, als wenn er im Besitz der ganzen Welt wäre.“
(Überliefert von At-Tirmidhi)
Wenn der Mensch sich ein bisschen Gedanken macht, wird er erkennen, dass dies genau das ist, was er täglich braucht. Seine Zukunft jedoch ist in den Händen Allahs, denn er weiß nicht, ob er am nächsten Tag überhaupt noch leben wird. Er weiß nicht einmal, ob er am nächsten Tag noch im Besitz seines Geldes sein wird; alles sind nur Wahrscheinlichkeiten. Allah (y) sagt:Gewiss, Allah (allein) besitzt das Wissen über die Stunde, lässt den Regen herabkommen und weiß, was im Mutterleib ist. Niemand weiß, was er morgen erwerben wird, und niemand weiß, in welchem Land er sterben wird. Gewiss, Allah ist Allwissend und Allkundig.
(Qur´an 31:34) - Sich Allahs Befehl hinzugeben und sich auf Ihn zu verlassen.
Denn Er ist es, der über Seine Schöpfung verfügt, Er gibt, wem Er will, hindert, wen Er will, erhöht und erniedrigt, wen Er will und verteilt die Versorgung (der Geschöpfe).
Allah sagt:Sag: O Allah, Herr der Herrschaft, Du gibst die Herrschaft, wem Du willst, und Du entziehst die Herrschaft, wem Du willst, du machst mächtig, wen Du willst, und Du erniedrigst, wen Du willst. In Deiner Hand ist (all) das Gute. Gewiss, Du hast zu allem die Macht.
(Qur´an 3:26)
Wenn der Mensch nur wüsste, dass sein Lebensunterhalt niedergeschrieben ist, seit er im Leibe seiner Mutter war! Der Gesandte Allahs (s) berichtete:
„Wahrlich jeder von euch wird im Bauch seiner Mutter vierzig Tage lang zu einem Tropfen zusammengeführt, anschließend wird er ebenso lang zu einem Anhängsel, anschließend ebenso lang zu einem Stück Fleisch. Anschließend wird zu ihm der Engel geschickt, welcher ihm die Seele einhaucht, und dem befohlen wird, vier Worte (niederzuschreiben): Seine Versorgung, sein Todeszeitpunkt, seine Taten und ob er unglücklich oder glücklich sein wird. Bei dem, neben welchem es nichts Verehrungswürdiges gibt, jemand von euch wird Taten der Paradiesbewohner verrichten, bis zwischen ihm und dem Paradies nur noch eine Elle ist. Dann holt ihn das Geschriebene ein, woraufhin er mit einer Tat der Höllenbewohner abschließen und dort eintreten wird. Und wahrlich ein Mann verrichtet Taten der Höllenbewohner, bis zwischen ihm und der Hölle nur noch eine Elle ist, woraufhin ihn das Geschriebene einholt, er mit einer Tat der Paradiesbewohner abschließt und dort eintritt.“
(überl. v. Albuchârî)
Jeder Mensch wird das nehmen, was Allah ihm für diese Welt gutgeschrieben hat, sei dies in Bezug auf die Versorgung oder das Leben, wobei es keine Rolle spielt, ob er damit zufrieden ist. Der Prophet (s) sagte:„Der heilige Geist (Dschibrîl) gab mir ein, dass keine Seele aus dieser Welt geht, bevor sie nicht ihre Lebenszeit vollendet und ihre gesamte Versorgung erhalten hat. So haltet eure Bittgebete allgemein. Lasst euch nicht dadurch, dass die Versorgung einmal langsamer eintrifft, dazu verführen, dass ihr sie durch Ungehorsam gegenüber Allah erstrebt! Denn wahrlich, was Allah besitzt, kann nur dadurch erreicht werden, Ihm zu gehorchen.“ - Zufriedenheit mit dem.
was Allah zugeteilt hat und nicht zürnen, auch wenn es sich um Dinge handelt, die man für beachtenswert hält. Allah sagt:O die ihr glaubt, es ist euch nicht erlaubt, Frauen wider (ihren) Willen zu erben. Und drangsaliert sie nicht, um (ihnen) einen Teil von dem, was ihr ihnen gegeben habt, zu nehmen, außer sie begehen etwas klar Abscheuliches. Und geht in rechtlicher Weise mit ihnen um. Wenn sie euch zuwider sind, so ist euch vielleicht etwas zuwider, während Allah viel Gutes in es hineinlegt.
(Qur´an 4:19)
It may be that something you dislike may be good for you, and you would know not. Allah says: Vielleicht liegt das Gute in dem, was du verabscheust und das Schlechte in dem, was du liebst, ohne es zu wissen. Allah der Erhabene sagt: „Doch vielleicht verabscheut ihr etwas, das besser für euch ist und vielleicht liebt ihr etwas, was schlecht für euch ist. Allah weiß (alles), doch ihr wisst es nicht.
(Qur´an 2: 216) - Kenntnis um die Realität.
dass die Menschen in allen ihren Angelegenheiten unterschiedlich sind. Die Verschiedenartigkeit gehört zu den Regeln Allahs in dieser Welt, die der Mensch nicht ändern kann. Doch wenn der Muslim diese Verschiedenartigkeit unter den Menschen erkennt, die aufgrund einer Weisheit existiert, die nur Allah kennt, dann ist er zufrieden, seine Seele findet innere Ruhe und wird von Neid und Hass gegenüber dem befreit, der eben mehr hat oder besser ist. Allah der Erhabene sagt:Und Allah hat die einen von euch vor den anderen in der Versorgung bevorzugt. Doch geben diejenigen, die bevorzugt werden, ihre Versorgung nicht an diejenigen zurück, die ihre rechte Hand besitzt, so dass sie darin gleich wären. Wollen sie denn die Gunst Allahs verleugnen?
(Qur´an 16:71)
Und Allah (y) sagt:Schau, wie Wir die einen von ihnen vor den anderen auszeichnen; aber das Jenseits ist wahrlich größer an Rangstufen und größer an Auszeichnungen.
(Qur´an 17:21) - Man soll nicht wünschen.
was der andere hat und auf das achten, was sie haben, denn das Ziel dieser Wünsche ist das Diesseits. Allah sagt:Sag: Gewiss, mein Herr gewährt die Versorgung großzügig, wem von Seinen Dienern Er will, und bemisst auch. Und was immer ihr auch ausgebt, so wird Er es euch ersetzen, und Er ist der Beste der Versorger.
(Qur´an 34:39)
Da begierige Wünsche die Bescheidenheit verhindern, wird dem Muslim befohlen, davon abzulassen, Dinge anderer zu begehren.
So kann er mit ruhigem Gewissen leben, denn Allah sagt:Und wünscht euch nicht das, womit Allah die einen von euch vor den anderen bevorzugt hat. Den Männern kommt ein Anteil von dem zu, was sie verdient haben und den Frauen kommt ein Anteil von dem zu, was sie verdient haben. Und bittet Allah (um etwas) von Seiner Huld. Allah weiß über alles Bescheid.
(Qur´an 4:32)
Anstatt, dass der Muslim wünscht und beobachtet, was der andere hat und sich den Begierden des Egos fügt, leitet der Islam den Muslim dazu an, auf sich selbst zu achten, mit sich abzurechnen und alles andere zu unterlassen. Der Prophet (s) sagte:“Scharfsinnig ist derjenige, der sich selbst kritisch betrachtet und nach dem strebt, was ihm nach dem Tode zum Wohl gereichen wird; und schwachsinnig ist derjenige, der Sklave seiner Begierden bleibt, und von Allah nur die Erfüllung seiner Wünsche erbittet.”
(Überliefert bei At-Tirmidhi) - Warnung vor Neid, Eifersucht.
Hass und Groll: denn dies sind für den Menschen gefährliche Krankheiten, welche die Glückseligkeit vertreiben und Unglücklichkeit herbeiführen. Wer sich nicht mit dem zufrieden gibt, was Allah ihm zugeteilt hat, dessen Auge schweift zu dem ab, was Allah anderen an Güte zukommen hat lassen. Dies treibt zum Neid, der wiederum Hass und Groll herbeiführt. Letzteres führt zur Vernichtung. Der Hasser und Neider zerstört sich selbst und macht sich unglücklich, bevor er dem Beneideten schadet. Allah sagt:
Allah says:Oder beneiden sie die Menschen um das, was Allah ihnen von Seiner Huld gegeben hat? Nun, Wir gaben der Sippe Ibrahims die Schrift und die Weisheit und gaben ihnen gewaltige Herrschaft.
(Qur´an 4:54)
Der aus Neid entstehende Hochmut war die erste Sünde, mit welcher sich jemand gegen Allah auflehnte: Allah sagt in der Geschichte über Iblîs (den Teufel), in welcher Allah Adam erschuf und den Engeln befahl, sich vor ihm niederzuwerfen, dass Iblis hochmütig wurde und die Niederwerfung aus Neid ablehnte.
Er sagte: „Was meinst du wohl von diesem, den du höher geehrt hast als mich? Wenn Du mich bis zum Tag der Auferstehung zurückstellst, werde ich seiner Nachkommenschaft bis auf wenige ganz gewiss die Zügel anlegen.
(Qur´an 17:62)
Der Gesandte Allahs (s) sagte, als er seine Ummah darauf hinwies, diese gefährlichen und Glück verhindernden Krankheiten zu vermeiden:„Beneidet euch nicht, betrügt euch nicht, hasst euch nicht, wendet euch nicht voneinander ab, niemand von euch soll etwas kaufen, was ein anderer erwerben will und seid Allahs Diener und Brüder. Der Muslim ist der Bruder des Muslims, er unterdrückt ihn nicht, erniedrigt ihn nicht und verachtet ihn nicht. Gottesfurcht ist genau hier“ wobei er dreimal auf seine Brust deutete, „es reicht einem Menschen an Übel, wenn er seinen muslimischen Bruder verabscheut. Dem Muslim ist das Blut, Vermögen und die Ehre des Muslims verboten (anzutasten).“
(Sahih Muslim)
Der edle Qur´an weist den Muslim darauf hin, seinen Brüdern Gutes zu wünschen, damit der Islam diese gefährlichen Krankheiten heilt und den Muslim zur Liebe des Guten für andere heranzieht. Allah sagt:Und diejenigen, die nach ihnen gekommen sind, sagen: „Unser Herr, vergib uns und unseren Brüdern, die uns im Glauben vorausgegangen sind, und lasse in unseren Herzen keinen Groll sein gegen diejenigen, die glauben. Unser Herr, Du bist ja Gnädig und Barmherzig.“
(Qur´an 59:10)
Damit dieser Wunsch des Guten für die Brüder von reinem Herzen kommt, hat Allah dem Betenden einen Anteil dessen versprochen, was sie für ihre Brüder im Gebet erbitten. Der Prophet (s) sagte:„Wer für seinen Bruder während dessen Abwesenheit betet, für den sagt der beauftragte Engel: ‚ mîn, und dir gebührt das gleiche.’“
(Sahih Muslim) - Unterlassen des Hochmuts und der Überheblichkeit .
gegenüber den Menschen. Denn der Hochmütige ist unglücklich, weil die Menschen ihn wegen seinem Hochmut und seiner Überheblichkeit ihnen gegenüber verachten. Diese Menschen lieben ihre Mitmenschen nicht und er ist unter den Menschen auch nicht beliebt. Was für ein kümmerliches Leben ist das?
Allah (y) sagt:Diejenigen, die über Allahs Zeichen streiten, ohne eine Ermächtigung erhalten zu haben, - welch schwerwiegende Abscheu erregen diese bei Allah und bei denjenigen, die gläubig sind. So versiegelt Allah das Herz eines jeden Hochmütigen und Gewalttätigen.
(Qur´an 40:35)
Der Prophet (s) sagte:„Wer in seinem Herzen im Gewichte eines Staubkorns Hochmut hat, wird nicht das Paradies betreten.“ Ein Mann sagte: „Oh Gesandter Allahs, ein Mann liebt es, ein schönes Gewand und schöne Sandalen zu besitzen.“ Da sagte er: „Wahrlich Allah ist schön und liebt das Schöne. Hochmut tötet die Wahrheit ab und führt zu Menschenverachtung.“
(Sahih Muslim) - Verbot und Kritik von Geiz.
denn dieser nimmt die Glückseligkeit und führt zum Unglück. Dies kommt daher, dass der Geizige in Sorgen und Angst um sein Vermögen lebt und sehr um das Geld bemüht ist. Dies hindert ihn daran, sich am Besitz zu erfreuen und ihn für Gutes auszugeben.
Allah sagt: Und diejenigen, die mit dem geizen, was ihnen Allah von Seiner Huld gewährt hat, sollen ja nicht meinen, das sei so besser für sie, Nein! Vielmehr ist es schlecht für sie. Mit dem, womit sie gegeizt haben, werden sie am Tag der Auferstehung umschlungen werden. Und Allah gehört das Erbe der Himmel und der Erde und Allah ist dessen, was ihr tut, kundig.
(Qur´an 3:180)
Der Geizige lebt isoliert von den Menschen, weil sie ihn verachten und sein Verhalten nicht akzeptieren, denn er verachtet die Menschen ebenso, weil er denkt, die Menschen wollten nehmen, was er besitzt. Der Prophet (s) sagte:„Der Spendable ist nahe bei Allah, nahe am Paradies, nahe bei den Menschen und weit vom Feuer. Der Geizige ist weit von Allah, weit vom Paradies, weit von dem Menschen und nahe beim Feuer. Ein spendabler, ungehobelter Mensch ist Allah lieber als einer, der sich dem Gottesdienst widmet und geizig ist.“
(At-Tirmidhi)
Der Islam motiviert den Muslim dazu, zu spenden und nicht zu geizen. Geiz und Horten von Geld und dieses nicht auf erlaubtem Wege auszugeben, führt zum Schwinden des Vermögens. Der Prophet (s) sagte: „An jedem Tag, an welchem die Diener erwachen, kommen zwei Engel herab. Einer der beiden sagt: ‚Oh Allah, gib dem Spender, was er später braucht.’ Und der andere sagt: ‚Oh Allah, nimm demjenigen, der Geld zurückhält, sein Vermögen.“
(Sahih Albuchari)
Der Gesandte Allahs (s) verdeutlichte, welche schlimmen Folgen, wie Unglück und Übel, die Gesellschaft heimsuchen, wenn sich in ihr der Geiz ausbreitet. Der Prophet (s) sagte:„Hütet euch vor Ungerechtigkeit, denn wahrlich die Ungerechtigkeit ist am Tag der Auferstehung Finsternis. Hütet euch vor Geiz, denn wahrlich diejenigen vor euch gingen daran zugrunde; er brachte sie dazu, Blut zu vergießen und das Verbotene zu erlauben.“
(Sahih Muslim)
Der Islam verabscheut diese niederträchtige Eigenschaft in der Seele des Muslims. Er zählt Geiz zu den Charakterzügen, welche den Iman der betroffenen Person schwächen. Der Prophet (s) sagte:„Der Staub auf dem Wege Allahs und der Rauch der Hölle können niemals zusammen im Inneren eines Dieners sein. Geiz und Iman können niemals im Herzen eines Dieners zusammenkommen.“
(Sunan Annasâi) - Befehl zu Geduld und Zufriedenheit, ohne Angst und Zorn gegenüber allem.
was dem Muslim widerfahren könnte. Geduld ist in erster Linie eine Lebensnotwendigkeit, bevor sie eine religiöse Pflicht ist. Hoffnungen können nur durch Geduld verwirklicht werden:
O die ihr glaubt, geduldet euch, haltet standhaft aus, seid kampfbereit und fürchtet Allah, auf dass es euch wohl ergehen möge!
(Qur´an 3:200)
Da das Diesseits ein Ort der Prüfung ist, gehört die Geduld zu den Lebensnotwendigkeiten, wie dies unser erhabener Herr verdeutlichte: Und Wir werden euch ganz gewiss mit ein wenig Furcht und Hunger und Mangel an Besitz, Seelen und Früchten prüfen. Doch verkünde frohe Botschaft den Standhaften.
(Qur´an 2:155)
Neben der Geduld ruft Er auch dazu auf, zu verzeihen und nachsichtig zu sein. Dadurch werden die Seelen von Zorn und Hass gereinigt. Allah, der Erhabene, sagt:Wahrlich, wenn einer standhaft erträgt und vergibt, so gehört dies zur Entschlossenheit (in der Handhabe) der Angelegenheiten.
(Qur´an 42:43)
Damit die Geduld der Wunsch eines jeden Muslims werde, welchen er beharrlich anstrebt, um sich diese Eigenschaft anzueignen, machte Allah der Reine und Erhabene es sich zur Pflicht, die Geduldigen zu lieben. Allah sagt:Und Allah liebt die Standhaften.
(Qur´an 3:146)
Allah versprach denjenigen, welche diese Eigenschaft verinnerlicht haben, viel Belohnung, die niemals enden wird. Allah sagt:Gewiss, den Standhaften wird ihr Lohn ohne Berechnung in vollem Maße zukommen.
(Qur´an 39:10)
Der Prophet (s) sagte:„Niemandem wurde ein besseres und umfangreicheres Geschenk als die Geduld gegeben.“
(Sahih Albuchârî und Muslim)
Der Islam verdeutlicht, dass nach der Geduld in Notlagen die Rettung kommt und dass nach Geduld in Zeiten der Trauer die Freude herannaht. Endlose Zustände gibt es eben nicht. Allah sagt:…gewiss, mit der Erschwernis ist Erleichterung.
(Qur´an 94:6)
Ein arabischer Dichter beschreibt seinen Zustand trotz der Not:
„Es wurde eng, doch als die Ringe sich zusammenpressten, lösten sie sich, ich dachte nie, dass sie sich lösen würden.
Geduld soll man gegenüber drei Dingen haben:
Erstens:Geduld im Gehorsam gegenüber Allah und Seinen Befehlen. Allah sagt:
“Friede sei auf euch dafür, dass ihr geduldig wart!“ Wie trefflich ist die endgültige Wohnstätte!
(Qur´an 13:24)Zweitens:Geduld gegenüber den Trieben und verbotenen Begierden. Allah sagt:
Halte dich geduldig zurück zusammen mit denen, die ihren Herrn morgens und abends anrufen, im Begehren nach Seinem Angesicht. Und deine Augen sollen nicht über sie hinwegsehen, indem du den Schmuck des diesseitigen Lebens begehrst. Und gehorche nicht jemandem, dessen Herz Wir Unserem Gedenken gegenüber unachtsam gemacht haben, der seiner Neigung folgt und dessen Angelegenheit (durch) Maßlosigkeit (ausgezeichnet) ist.
(Qur´an 18:28)Drittens: Geduld gegenüber dem, was Allah einem zuteil werden lassen hat. Allah sagt:
Kein Unglück trifft (jemanden), außer mit Allahs Erlaubnis. Und wer an Allah glaubt, dessen Herz leitet Er recht. Und Allah weiß über alles Bescheid.
(Qur´an 64:11)Allah weist den Muslim dazu an, Geduld gegenüber dem Schicksal und der Vorbestimmung Allahs zu haben, indem er sagt, was der Gesandte Allahs (s) sagte, um sich damit von Zorn und Furcht zu befreien und um der Verzweiflung und Reumut nicht die Tore zu öffnen:„Wer bei einem Übel, das ihn trifft, folgendes sagt: „Wir gehören Allah und zu Ihm kehren wir zurück. Oh Allah, belohne mich in meiner Not und lasse für mich Gutes daraus entstehen“, den belohnt Allah in seiner Not und lässt für ihn Gutes daraus entstehen.“
(überl. v. Ahmad) - Beherrschung im Zorn und sich nicht gehenlassen..
Zorn führt nicht gerade zu lobenswerten Ergebnissen. Der Mensch bereut dann schnell, was er tat, und dies manchmal sein Leben lang. Die Glücklichkeit verlässt ihn und er windet sich in Kummer. Allah lobt diejenigen, die ersteren Charakterzug verwirklichen:Und diejenigen, die schwerwiegende Sünden und Abscheulichkeiten meiden und, wenn sie zornig sind, (doch) vergeben,
(Qur´an 42:37)
Wer dazu in der Lage ist, seinen Zorn zu kontrollieren und sich zu beherrschen, der fühlt innere Glückseligkeit, weil er sein Ego besiegt hat, welches ihn zu schlechten Taten hinreißt, deren Ausgang nicht lobenswert ist. - Aufruf, schlechte Behandlung zu verzeihen.
Diese Tat führt zu gegenseitiger Sympathie und nimmt Hass und Groll. Allah der Erhabene sagt:die in Freude und Leid ausgeben und ihren Grimm zurückhalten und den Menschen verzeihen. Und Allah liebt die Gutes Tuenden
(Qur´an 3:134)
Allah hat noch etwas viel höheres befohlen: man soll schlechtem Benehmen anderer mit Güte entgegenkommen, um somit die höchste Stufe der Selbstbeherrschung zu erlangen. Dadurch wird nämlich die Seele vom Schmutz des Hasses befreit und hierdurch entsteht Glücklichkeit und Brüderlichkeit. Allah sagt: Nicht gleich sind die gute Tat und die schlechte Tat. Wehre mit einer Tat, die besser ist, (die schlechte) ab, dann wird derjenige, zwischen dem und dir Feindschaft besteht, so, als wäre er ein warmherziger Freund.
(Qur´an 41:34) - Aufruf zu guten Worten und Verhindern von Pessimismus und Aberglauben.
Der Prophet (s) sagte:„Keine Omen und das beste ist Alfa’l“. Jemand fragte: „Und was ist Alfa’l, oh Gesandter Allahs?“ Er antwortete: „Das rechtschaffene Wort, welches jemand von euch hört.“
(Al-Buchari)
Der Gesandte Allahs (s) war ein Vorbild für die Muslime. Ihm gefielen gute Worte und er verabscheute Pessimismus, wie dies der Imam Al-Buchari überlieferte. - Verbot von Misstrauen und Spionieren.
Wer den Menschen misstraut, lebt in Kummer und Unruhe, weil er Angst davor hat, dass jemand ihm Schlechtes tut und deswegen die Leute beobachtet. Wer die Menschen ausspioniert, macht sich unbeliebt. Allah der Erhabene sagt:
O die ihr glaubt, meidet viel von den Mutmaßungen; gewiss, manche Mutmaßung ist Sünde. Und sucht nicht (andere) auszukundschaften und führt nicht üble Nachrede übereinander. Möchte denn einer von euch gern das Fleisch seines Bruders, wenn er tot sei, essen? Es wäre euch doch zuwider. Fürchtet Allah. Gewiss, Allah ist Reue-Annehmend und Barmherzig.
(Qur´an 49:12-13)
Und der Gesandte Allahs (s) sagte:Hütet euch vor Vermutungen, denn wahrlich die Vermutungen sind die verlogensten Worte, fragt nicht aus, spioniert nicht, hasst euch nicht und wendet einander nicht den Rücken zu. Seid Allahs Diener und Brüder. Niemand soll um die Hand einer Frau anhalten, nach welcher schon sein Bruder gefragt hat, bis er sie heiratet oder ablehnt. Man darf nicht die Frau und deren Tante heiraten. Die Frau soll nicht ohne Erlaubnis des Mannes fasten, wenn er anwesend ist und niemandem ohne seine Erlaubnis Einlass gewähren, wenn er abwesend ist. Was sie von dem spendet, was er für sie verdient, so erhält er dafür die halbe Belohnung. Die Frau darf nicht die Scheidung ihrer Schwester verlangen, um das Gefäß ihrer Gefährtin zu leeren und selbst zu heiraten, denn ihr steht zu, was für sie (von Allah) bestimmt wurde.“
(Al-Baihaqi)Allah befielt dem Muslim, die Taten seines Bruders positiv zu interpretieren, um die Herzen vom Groll zu befreien: er wird eine Ausrede für das Verhalten finden
- Man achtet auf die Gegenwart und unterlässt es, sich
Sorgen über die Zukunft zu machen oder über die Vergangenheit zu grübeln.
Allah sagt: dass ja keine Seele sage(n muss): „O welch gramvolle Reue für mich wegen dessen, was ich (an Pflichten) gegenüber Allah vernachlässigte. Ich gehörte ja wirklich zu den Spöttern.“ Oder dass sie nicht etwa sage(n soll): „Wenn Allah mich nur rechtgeleitet hätte, würde ich bestimmt zu den Gottesfürchtigen gehören.“ Oder dass sie nicht etwa, wenn sie die Strafe sieht, sage(n soll): „Wenn ich doch nur eine (Möglichkeit zur) Wiederholung hätte, dann würde ich zu den Gutes Tuenden gehören!“
(Qur´an 39:56-58)
Ein alter Lyriker sagte einst: „Was vorbei ist, ist tot;
die Hoffnungen sind noch fern und du hast die Stunde, in der du gerade bist.“ Dies liegt daran, dass das Grübeln über die Vergangenheit das Versäumte nicht zurückholen kann und das Nachdenken über die Zukunft dich daran hindert, die Gegenwart zu nutzen. Konzentriere dich auf das, was du vor dir hast.
- Aufruf zur Freigiebigkeit.
Glücklichkeit liegt im Geben und nicht im Nehmen. Frag dich selbst, nachdem du Hungrige gespeist, Arme gekleidet oder jemandem in der Not geholfen hast oder ähnliche gute Werke verrichtet hast: „Seele, wie fühlst du dich?“
Allah sagt:Und es sollen diejenigen von euch, die Überfluss und Wohlstand besitzen, nicht schwören, sie würden den Verwandten , den Armen und denjenigen, die auf Allahs Weg ausgewandert sind, nichts mehr geben, sondern sie sollen verzeihen und nachsichtig sein. Liebt ihr es (selbst) nicht, dass Allah euch vergibt? Allah ist Allvergebend und Barmherzig.
(Qur´an 24:22)
Doch der Islam hat den Muslim davor gewarnt, nach der Großzügigkeit den Menschen an die eigene Güte zu erinnern, sonst gehen die Belohnung und ebenso die Glückseligkeit dahin. Der Gebende soll in Zufriedenheit leben. Allah sagt:O die ihr glaubt, macht nicht eure Almosen durch Vorhaltungen und Beleidigungen zunichte, wie derjenige, der seinen Besitz aus Augendienerei vor den Menschen ausgibt und nicht an Allah und den Jüngsten Tag glaubt! So ist sein Gleichnis das eines glatten Steins mit Erdreich darüber: Ein heftiger Regenguss trifft ihn und lässt ihn nackt. Sie haben keine Macht über etwas von dem, was sie erworben haben. Allah leitet das ungläubige Volk nicht recht.
(Qur´an 2:264)
Wenn du nichts besitzt, was du ausgeben kannst, so sprich sanfte Worte und sei freundlich. Dies ist besser, als Geld zu geben und anschließend die Leute daran zu erinnern und sie zu beleidigen. Allah sagt:Freundliche Worte und Vergebung sind besser als ein Almosen, dem Beleidigungen nachfolgen. Allah ist Unbedürftig und Nachsichtig.
(Qur´an 2:263)
Der Muslim soll in all seinen Angelegenheiten entsprechend der Lehren seiner Religion, geben. - Durch Bemühen um Nächstenliebe ist man dazu angehalten
alles zu tun, was die anderen an Worten und Taten lieben und alles zu vermeiden, was die anderen an Worten und Taten belästigt, wobei dieses Verhalten den Richtlinien des Islam folgen muss. Allah sagt:Und diejenigen, die in der Wohnstätte und im Glauben vor ihnen zu Hause waren, lieben (all die,) wer zu ihnen ausgewandert ist, und empfinden in ihren Brüsten kein Bedürfnis nach dem, was (diesen) gegeben worden ist, und sie ziehen (sie) sich selbst vor, auch wenn sie selbst Mangel erlitten. Und diejenigen, die vor ihrer eigenen Habsucht bewahrt bleiben, das sind diejenigen, denen es wohl ergeht.
(Qur´an 59:9)
Der Prophet (s) sagte: „Oh Yazid ibn Asad, möchtest du das Paradies?“. Ich sagte: „Ja“, da sagte er: „So liebe für deinen muslimischen Bruder, was du für dich selbst liebst.“
(Almustadrak von Alhâkim) - Bemühen um Beratung der Menschen, indem man sie auf
das Gute hinweist und sie vor dem Schlechten warnt, damit sie glücklich leben.
Allah sagt:Und es soll aus euch eine Gemeinschaft werden, die zum Guten aufruft, das Rechte gebietet und das Verwerfliche verbietet. Jene sind es, denen es wohl ergeht.
(Qur´an 3:104)
Der Prophet (s) sagt:„Die Religion ist der aufrichtige Rat, die Religion ist der aufrichtige Rat, die Religion ist der aufrichtige Rat.“ Die Leute fragten: „Wem gegenüber, oh Gesandter Allahs?“, er antwortete: „Gegenüber Allah, Seinem Buch, Seinem Gesandten, den Herrschern der Muslime und den Untertanen.“
(Ibn Hibbân) - Den Bedürftigen helfen und auf gutem Wege spenden.
Allah sagt:und die geduldig sind im Trachten nach dem Angesicht ihres Herrn, das Gebet verrichten und von dem, womit Wir sie versorgt haben, heimlich und öffentlich ausgeben und mit dem Guten das Böse abwehren, für sie gibt es letztendlich die Wohnstätte.
(Qur´an 13:22) - Fürsprache einlegen um den Menschen zu helfen.
Allah sagt: Wer (in) eine(r) gute(n Sache) Fürsprache einlegt, für den wird es einen Anteil daran geben, und wer (in) eine(r) schlechte(n Sache) Fürsprache einlegt, für den wird es ein gleiches davon geben. Und Allah ist zu allem Fähig.
(Qur´an 4:85)
Der Gesandte Allahs (s) sagte, wenn jemand zu ihm mit einer Bitte kam oder um etwas Notwendiges bat:
„Legt Fürsprache ein, dann erhaltet ihr Belohnung. Allah gibt durch die Zunge (Worte bei der Fürsprache) seines Propheten (s), was Er will.“
(Sahih Albuchâri) - Sich für die Menschen um Gutes in jeder Form bemühen.
Der Prophet (s) sagte:„Die beliebtesten Menschen bei Allah sind die nützlichsten. Die beliebtesten Taten bei Allah dem Ehrwürdigen sind die Freude, welche man dem Muslim bereitet, oder dass man ihm aus der Not hilft, ihn von Schulden befreit oder seinen Hunger stillt. Es ist mir lieber mit meinem Bruder zu gehen, um ihm in der Not zu helfen, als mich einen Monat in der Moschee zurückzuziehen. Wer seinen Zorn zurückhält, so verbirgt Allah dessen Privatsphäre. Wer Zorn unterdrückt, obwohl er ihn hätte ausleben können, dessen Herz wird Allah am Tag der Auferstehung mit Zufriedenheit erfüllen. Wer mit seinem muslimischen Bruder geht, um seinen Bedürfnissen nachzukommen, bis alles sicher ist, dem wird Allah am Tag, an dem die Füße zittern, die Füße festigen. Wahrlich schlechtes Benehmen zerstört die Taten, sowie der Essig den Honig zerstört.“
(überl. v. Attabarânî und Abu Addunyâ, von Alalbani in Sahih Aldschâmi’ als sahih eingestuft)
Der Muslim bemüht sich darum, für andere Gutes zu wollen. Er befindet sich dabei auf dem Weg der Verkündung der Botschaft des Islam für andere, damit diese auch die Glückseligkeit und Ruhe verspüren, welche er empfindet. Und damit er sie vom Unglauben errettet, der diese ins Feuer führt. Einer der Gefährten des Propheten (s) sagte zu Rustem (dem Heerführer der Perser) als er ihn fragte, warum sie (die Muslime) in sein Land vorgedrungen waren:
„Wir sind gekommen, um die Diener davon zu befreien, die Diener (menschliche Herrscher) zu verehren und sie dazu zu führen, den Herrn der Diener zu verehren. Und sie aus der Enge des Diesseits in die Weiten des Jenseits und aus dem Unrecht der Religionen zur Gerechtigkeit des Islams zu erretten.“
Man soll nicht nur Muslime beschenken. Das Diesseits ist für den Muslim ein Weg, auf welchem er sein Ziel verwirklicht. Dieses Ziel wird jedoch nicht seiner selbst wegen angestrebt. Anas ibn Malik (d) sagte, dass der Gesandte Allahs (s) stets gab, wenn man ihn aufgrund des Islams darum bat. Ein Mann kam zu ihm und bat ihn um etwas, woraufhin er befahl, eine große Menge Schafe, welche zwischen zwei Bergen weidete und für Almosen bestimmt waren, herzugeben. Der Mann kehrte zu seinem Volk zurück und sagte:„Oh Volk, nehmt den Islam an, denn Muhammad beschenkt so reichlich, dass man keine Armut befürchten muss.“
(Sahih ibn Chuzaima)
Der Prophet (s) sagte:„Der starke Gläubige ist besser und beliebter bei Allah als der schwache Gläubige. In jedem gibt es Gutes. Bemühe dich um das, was dir nützt, suche die Hilfe bei Allah und gib nicht auf. Wenn dir dabei etwas zustößt, so sage nicht: ‚Hätte ich doch nur dies oder jenes getan’ sondern sag: ‚Allah hat es bestimmt und getan, was Er wollte’ denn das Wort ‚wenn’ öffnet dem Satan die Türen.“
(Sahih Muslim)
- Aufruf zur Freigiebigkeit.
- Die Liebe und Zuneigung zu Allah und Seinem Gesandten.
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Der Glaube an die Gesandten Allahs
Der Glaube an die Gesandten Allahs. Sie sind die Vorbilder, denen man nacheifern soll. Man kann Allah nur erkennen und wahre Glückseligkeit erlangen, wenn man ihrem Weg folgt. Ibn Al-Qayyim (rh) sagte in Zâd Almi’âd (Bd.5 S.7):
„Die Medizin der Herzen steht den Gesandten zu, möge Allah sie allesamt in Ehren halten und bewahren, es ist nicht möglich diese zu erlangen, außer durch sie. Die Rechtschaffenheit der Herzen liegt darin, ihren Herrn und Schöpfer mit Seinen Namen, Eigenschaften und Taten zu kennen und dass sie aufgrund dieses Wissens bemüht sind, Ihn zufrieden zu stellen, zu lieben und Seine Verbote und Seinen Zorn zu vermeiden. Nur dadurch können sie Gesundheit und Leben erlangen. Dies kann nur auf dem Weg der Propheten gelingen. Man soll nicht denken, es wäre möglich, die Gesundheit des Herzens zu erreichen, ohne ihnen zu folgen. Wer dies denkt, irrt sich. Dies ist lediglich das triebgesteuerte Seelenleben der Tiere und deren Gesundheit und Kraft. Doch das Leben, die Gesundheit und Kraft des Herzens hat hiermit nichts zu tun. Wer zwischen diesem und jenem nicht unterscheiden kann, der soll sein Seelenleben beweinen, denn er gehört zu den Toten. Und er soll sein Seelenlicht beweinen, denn er ist in den Meeren der Finsternis versunken.“
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Der Glaube an den Jüngsten Tag
Wenn der Mensch an den Jüngsten Tag, die Auferstehung, Abrechnung und Vergeltung glaubt, so findet seine Seele Ruhe und Frieden, weil er überzeugt ist, dass alles, was ihm in dieser Welt genommen wurde, ihm im Jenseits zurückgegeben wird. Wer ihn unterdrückte und ihm feindselig gesinnt war, von dem wird er sein Recht erhalten, doch nicht auf materieller Basis, sondern durch gute und schlechte Taten. Denn hierin liegt das wahre Leben. Der Prophet (s) sagte:
„Wisst ihr, wer pleite ist?“ Sie sagten: „Pleite ist bei uns derjenige, der kein Silber und kein Vermögen hat.“ Da sagte der Gesandte (s): „Pleite ist jener von meiner Gemeinschaft, der am Tag der Auferstehung mit Taten wie dem Gebet, der Zakat und dem Fasten ankommt, doch jenen beleidigte, diesen beschuldigte, das Blut einer Person vergossen hat und jenen schlug. Daraufhin gibt er diesem und jenem von seinen guten Taten. Wenn seine guten Taten zur Neige gehen, bevor alles vergolten wurde, so werden die Sünden der anderen genommen und ihm aufgebürdet, woraufhin er ins Feuer geworfen wird.“
(Sahih Muslim 2581)Wisse von Allahs Gerechtigkeit. Sie liegt nicht nur darin, unter den Menschen zu richten, sondern unter allen Geschöpfen. Der Prophet (s)sagte:„Den Leuten werden alle Rechte zugesprochen, sogar das ungehörnte Schaf wird von gehörnten Schaf sein Recht erhalten.“
(ibn Hibbân)
Wenn man an den Tag der Auferstehung glaubt, weiß man, dass man alles, was einem auf dieser Welt an Gesundheit, Vermögen oder reichlicher Versorgung entging, in Form von unvorstellbaren Dingen erhalten wird, wenn man das Paradies betritt. Allah sagt über die Wonnen des Paradieses:
Keine Seele weiß, welche Freuden (Ruhe der Augen) im Verborgenen für sie bereitgehalten werden als Lohn für das, was sie zu tun pflegten.
(Qur´an 32:17)
When a calamity hits a believer, he bears it patiently, knowing it is a trial from Allah. All of the pain that he bore will be forgotten once he enters Paradise. The Prophet (s) said: „Allah sagte: Ich habe meinen rechtschaffenen Diener bereitet, was kein Auge gesehen, kein Ohr gehört und sich kein Menschenherz vorstellen kann. Lest, wenn ihr wollt: „Keine Seele weiß, welche Freuden im Verborgenen für sie bereit gehalten werden als Lohn für das, was sie zu tun pflegten.““
(Sahih Albuchari)
Dem Muslim sollten seine Probleme und was ihm auf dieser Welt an Not und Leiden zustößt, ein Leichtes sein. Der Gesandte Allahs (s) erklärte, dass all dies vergessen sein wird, wenn er das Paradies betritt:„Die diesseitigen Wonnen werden den Höllenbewohnern am Tag der Auferstehung vorgebracht, woraufhin einer von ihnen kurz ins Feuer getaucht wird. Dann wird gefragt: „Oh Sohn Adams, hast du jene eine Wonne verspürt? Hast du jemals Gutes erlebt?“, woraufhin er sagen wird: „Nein bei Allah, oh mein Herr!“. Daraufhin wird der Mensch unter den Paradiesbewohnern gerufen, welchem es im Diesseits am schlechtesten ging. Er wird kurz ins Paradies eingelassen und dann gefragt: „Oh Sohn Adams, hast du je etwas Schlechtes erlebt? Hast du je Not erlitten?“ Er wird antworten: „Nein bei Allah, oh mein Herr, mir ist nie Schlimmes widerfahren und ich habe nie Not erlitten.“
(Sahih Muslim)
Wenn der Muslim dies weiß, hat das Diesseits für ihn nur eine geringe Bedeutung und er wird Meilen davon entfernt sein, anderen Schaden zufügen oder ihre Rechte missbrauchen zu wollen. Er unterlässt sogar zweifelhafte Dinge aus Angst, Verbotenes zu begehen. Dieser Glaube motiviert ihn dazu, sich täglich darum zu bemühen, Errettung zu erlangen und jegliche Art von Unrecht gegenüber anderen zu vermeiden. -
Der Glaube an die Vorbestimmung und die genaue Zuteilung im Guten und im Schlechten.
Der Glaube an die Vorbestimmung und die genaue Zuteilung im Guten und im Schlechten. Es handelt sich hierbei um das Wissen, dass alles, was einen trifft, kommen musste und dass alles, was jemandem entgeht, nicht geschehen durfte. Wer an Allah glaubt, der muss auch an Seine Vorbestimmung und genaue Einteilung glauben und mit dem zufrieden sein, was man von Allah zugeteilt bekommt.
Allah der Erhabene sagt: Kein Unglück trifft ein auf der Erde oder bei euch selbst, ohne dass es in einem Buch (verzeichnet) wäre, bevor Wir es erschaffen – gewiss, dies ist Allah ein leichtes -, damit ihr nicht betrübt seid über das, was euch entgangen ist, und euch nicht (zu sehr) freut über das, was Er euch gegeben hat. Und Allah liebt niemanden, der eingebildet und prahlerisch ist.
(Qur´an 57:22-23)
Der Prophet (s) sagte:„Bewahre Allah, so wird Er dich bewahren, bewahre Allah, so findest du Ihn vor dir. Lerne Allah kennen, wenn es dir gut geht, dann kennt Er dich, wenn du in Not bist. Wenn du bittest, so bitte Allah und wenn du um Hilfe bittest, so bitte Allah. Der Stift hat schon niedergeschrieben, was sein wird. Wenn die Menschen sich darum bemühen, dir mit etwas zu nützen, was Allah dir nicht vorbestimmt hat, so können sie es nicht tun. Und wenn die Menschen sich bemühen, dir mit etwas zu schaden, was Allah nicht niedergeschrieben hat, so können sie es nicht tun. Wenn du geduldig handeln kannst und gleichzeitig überzeugt bist, so tu es. Und wenn du es nicht kannst, so gedulde dich, denn wahrlich in der Geduld gegenüber (manchen) Dingen, die du sehr verabscheust liegt viel Gutes. Wisse, dass mit der Geduld der Sieg kommt und wisse, dass nach der Not die Erlösung kommt und wisse, dass mit dem Schweren die Erleichterung kommt.“
(Almustadrak)Der Glaube an die Vorbestimmung und genaue Einteilung führt, wenn man nach den Ursachen für die Dinge strebt, zu Zufriedenheit, innerer Ruhe und Seelenfrieden. Dies führt zu Glückseligkeit und verhindert Trauer. Der Prophet (s) sagte: „Der starke Gläubige ist besser und beliebter bei Allah als der schwache Gläubige. In jedem gibt es Gutes. Bemühe dich um das, was dir nützt, suche die Hilfe bei Allah und gib nicht auf. Wenn dir dabei etwas zustößt, so sage nicht: ‚Hätte ich doch nur dies oder jenes getan’ sondern sag: ‚Allah hat es bestimmt und getan, was Er wollte’ denn das Wort ‚wenn’ öffnet dem Satan die Türen.“
(Sahih Muslim)
Dies bedeutet: verzweifle nicht an dem, was dir entgangen ist und schau nach vorne. Lass davon ab, nach hinten zu schauen. Wenn du die unter den Menschen weit verbreiteten Krankheiten unserer Zeit beobachtest, wirst du feststellen, dass die meisten aufgrund von Sorgen und Trauer entstanden. Dieser Kummer entstand wiederum daraus, dass man etwas vermisst oder etwas Ersehntes nicht erlangte. Der ehrliche Glaube an die Vorbestimmung besiegt durch Allahs Erlaubnis all deine Sorgen und Ängste. Dies geht daraus hervor, dass du nach vorne schaust und zukunftsorientiert arbeitest und das Vergangene vergisst und ihm nicht nachtrauerst.Wenn wir die Realität des Menschen betrachten, stellen wir fest, dass sein Kummer und seine Angst zu den Dingen gehören, welche der Islam heilt. Es handelt sich nämlich entweder um:
- Angst vor Versorgung.
Also alles, was der Mensch zum Leben braucht, wie Essen und Trinken. Allah sagt:Und im Himmel ist eure Versorgung und das, was euch versprochen wird.
(Qur´an 51:22)
Allah der Allmächtige sagte die Wahrheit, denn im Himmel ist die Versorgung der Menschen: der Regen fällt vom Himmel herab und lässt dadurch die Menschen leben. Es wachsen Pflanzen und die Menschen erhalten Trinkwasser. Und im Himmel ist das, was uns versprochen wurde: das ewige Leben im Paradies oder in der Hölle. Allah der Reine und Erhabene hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle Geschöpfe zu versorgen, auch den Menschen. Allah sagt:Und es gibt kein Tier auf der Erde, ohne dass Allah sein Unterhalt obläge (D.h.: Allah hat Sich Selbst verpflichtet, für seinen Unterhalt zu sorgen; oder:…ohne dass seine Versorgung von Allah abhinge). Und Er kennt seinen Aufenthaltsort und seinen Aufbewahrungsort (Oder: .. und (ohne das) Er seinen Aufenthaltsort und seinen Aufbewahrungsort kennen würde.). Alles ist in einem deutlichen Buch (verzeichnet).
(Qur´an 11:6)
Egal wie schwach ein Geschöpf ist, seine Versorgung ist genau für ihn vorausbestimmt worden. Allah der Erhabene sagt: Und wie viele Tiere tragen ihre (eigene) Versorgung nicht herbei! Allah versorgt sie und euch. Und Er ist der Allhörende und Allwissende.
(Qur´an 29:60)
Doch Er hat sich für den verpflichtet, der danach sucht und sich anstrengt, um es zu erlangen. Allah der Erhabene sagte zu Maryam, als sie in größter Not war und in den Wehen lag: Und schüttle zu dir den Palmenstamm, so lässt er frische reife Datteln auf dich herabfallen.
(Qur´an 19:25)
Allah hat ihr nicht einfach ihre Versorgung herabgeschickt und von ihr verlangt, dass sie es nur nehmen soll. Er verlangte vielmehr von ihr, das zu tun, was ihre Versorgung garantiert, indem sie an der Dattelpalme schüttelt, die neben ihr stand, damit die reifen Datteln auf sie herabfallen.
Ja sogar die Vögel, sowie auch die anderen Tiere bleiben nicht nur in ihren Nestern. Allah hat sie dazu bestimmt, sich um ihre Versorgung zu bemühen. Sie sind also ständig darum bemüht, das Lebensnotwendige zu beschaffen. Der Prophet (s) sagte:„Wenn ihr euch vollkommen auf Allah verlassen würdet, so würde Er euch so versorgen, wie Er die Vögel versorgt, welche am Morgen hungrig losziehen und am Abend satt zurückkehren.“
(ibn Madschah)
Der Gesandte Allahs (s) verdeutlichte, dass die Vögel am Morgen hungrig aufbrechen und abends satt zu ihren Nestern zurückkehren und versorgt werden.
Es geht hier jedoch nicht darum, abzuwarten und nichts zu tun, wie dies dem einen oder anderen, der diesen Glauben nicht kennt, auf den ersten Blick erscheinen mag. Es geht viel mehr darum, zu handeln und sich um die Versorgung zu bemühen, denn der Islam lädt nicht zur Untätigkeit ein, mit der Begründung man würde sich auf Allah verlassen, sondern dazu, zu handeln und sich dann auf Allah zu verlassen. Der Prophet (s) sagte:„Es ist besser für euch, dass ihr euer Seil nehmt und damit Brennholz auf dem Rücken tragt, um es zu verkaufen, wofür euch Allah euer Gesicht bewahrt, als dass man die Menschen anbettelt, welche entweder geben oder verweigern.“
(Albuchârî)
Du musst in all deinen Angelegenheiten handeln, bevor du dich auf Allah verlässt. Denn wer sich nur verlässt, aber nichts tut, den sprach der Prophet (s) an: wie etwa den Mann, der fragte:„Soll ich mein Kamel nicht anbinden und mich (auf Allah) verlassen?“ Er sagte: „Binde es an und verlasse dich dann (auf Allah).“
(Sahih Ibn Hibbân)
Bemühe dich und handle, so wirst du das von Allah erhalten, was er für dich bestimmt hat. Der beste Beweis dafür, dass die Versorgung nichts mit Kraft, Wissen oder Fleiß zu tun hat, ist die Tatsache, dass viele Leute mit hoch qualifizierten Zeugnissen bei Leuten angestellt sind, welche viel weniger Wissen und Fähigkeiten für diese Arbeit besitzen.
Die Versorgung der Geschöpfe liegt in Allahs Hand und bei sonst niemandem. So habe keine Angst und sei unbesorgt um deine Versorgung. Allah sagt:Sag: Wenn ihr über die Schatzkammern der Barmherzigkeit meines Herrn verfügtet, dann würdet ihr aus Furcht vor dem Ausgeben (Auch: aus Furcht davor, dass deren Inhalt zur Neige gehen könnte.) wahrlich zurückhaltend sein, denn der Mensch ist knauserig.
(Qur´an 17:100) - Angst vor Problemen wie Krankheiten oder Notlagen etc.
Jeder Mensch fürchtet sich vor Krankheiten und Not. Doch egal wie sehr er sich sorgt und fürchtet, er wird die Lage nicht ändern können. Im Gegenteil, er wird es nur noch schlimmer machen und die Krankheit wird sich noch verstärken.
Allah sagt: Wenn Allah dir Unheil widerfahren lässt, so kann es keiner hinweg nehmen außer Ihm. Und wenn Er für dich etwas Gutes will, so kann keiner Seine Huld zurückweisen. Er trifft damit, wen Er will von Seinen Dienern. Er ist der Allvergebende und Barmherzige.
(Qur´an 10:107)
Der Prophet (s) sagte:„Schön ist die Lage des Gläubigen: alles ist gut für ihn. Doch so ergeht es nur dem Gläubigen: wenn ihm etwas Erfreuliches widerfährt, ist er dankbar, weshalb es gut für ihn ist. Und wenn ihn Schaden trifft, so erduldet er diesen, weswegen auch dies gut für ihn ist.“
(Sahih Muslim)
Die Lehren des Propheten (s) für die Muslime bauten darauf auf, sich mit Problemen zu befassen und diese zu lösen. Die Tochter des Propheten (s) rief ihn und berichtete ihm, dass eines ihrer Kinder im Sterben läge. Der Prophet (s) sagte zum Überbringer der Nachricht:„Kehre zu ihr zurück und sage ihr, dass Allah gehört, was Er nimmt und was Er gibt und dass alles bei Ihm einen festgesetzten Termin hat. Befiehl ihr, sie soll sich gedulden und die Belohnung bei Allah erhoffen.“ Der Bote kehrte zum Gesandten Allahs (s) zurück und sagte: „Sie bat dich bei Allah, zu ihr zu kommen.“ Da stand der Prophet (s) auf und mit ihm Sa’d ibn ´Ubâda und Mu’âdh ibn Dschabal. Sie gingen zusammen los. Als er ankam, wurde ihm das Kind gegeben, dessen Atem schon stockte, als ob er kurz vor dem Tod wäre. Da füllten sich seine Augen mit Tränen. Daraufhin sagte Sa’d: „Was ist das, oh Gesandter Allahs?“ Er antwortete: „Dies ist die Barmherzigkeit, welche er in die Herzen Seiner Diener legte. Allah erbarmt sich den Barmherzigen unter Seinen Dienern.“
(Sahih Muslim)
Nachdem man sich um die Versorgung bemüht hat, muss man sich auch in Geduld üben: Wer krank ist, soll sich auch um die notwendige Medizin bemühen. Der Prophet (s) sagte:„Benutzt die Medizin, denn wahrlich Allah hat für jede herab gesandte Krankheit auch ein Heilmittel herab gesandt, außer für den Tod und das Altern.“
(Ibn Hibbân)
Für jede Krankheit auf dieser Welt gibt es also auch ein Heilmittel, wie dies der Prophet (s) erklärte: „Wahrlich Allah hat für jede herab gesandte Krankheit auch ein Heilmittel herab gesandt, ob man dies nun kennt oder nicht.“
(Ibn Hibbân) - Angst vor dem Tod.
Der Tod ist eine Wahrheit, die eintreffen wird, sowie wir auch davon überzeugt sind, dass nach der Nacht ein neuer Tag heranbricht. Allah sagt:Alle, die auf ihr(der Erde) sind, werden vergehen; bleiben wird (nur) das Angesicht deines Herrn, Besitzer der Erhabenheit und Ehre.
(Qur´an 55:26-27)
Es gibt kein Entkommen vom Tod, man eilt ihm entgegen. Allah sagt:Sag: Gewiss, der Tod, vor dem ihr flieht -, gewiss, er wird euch begegnen.
(Qur´an 62:8)
Doch du solltest über das nachdenken, was nach dem Tod kommt und nicht über den Tod selbst, denn das Nachdenken über den Tod selbst führt zu keinem Ergebnis. Es verhindert vielmehr das Handeln und führt zu Kummer und Angst, welche den Menschen seiner Glücklichkeit berauben. Der Tod ist ein festgesetzter Zeitpunkt. Allah sagt:Jede Gemeinschaft hat eine (festgesetzte) Frist. Und wenn nun ihre Frist kommt, können sie weder um eine Stunde hinausschieben noch sie vorverlegen.
(Qur´an 7:34)
Wer vor dem Tod selbst Angst hat, hat entweder einen schwachen Glauben oder gar keinen, denn zu den Notwendigkeiten des Glaubens an den Tod gehören bei einem Muslim der Glaube an die Auferstehung, die Versammlung, die Abrechnung und an die Glückseligkeit oder Trauer. Wer daran glaubt, der findet innere Ruhe und bereitet sich mit rechtschaffenen Werken vor. Er wird dadurch rechtschaffen und korrigiert auch seine Gesellschaft. Er tut Gutes für sich und andere. Er beweint nicht, was er versäumt hat, was ihm an Ungerechtigkeit widerfahren ist oder was man ihm an Rechten vorenthalten hat. Denn der Mensch geht dem Vergänglichen entgegen, nach welchem die Abrechnung kommt.
- Angst vor Versorgung.